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Landeshauptstadt: Spitzenposition im Osten verloren

Studie: Potsdam rangiert bei Pro-Kopf-Einkommen und Kaufkraft auf den letzten Plätzen

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Studie: Potsdam rangiert bei Pro-Kopf-Einkommen und Kaufkraft auf den letzten Plätzen Potsdam wird seinem Ruf als ostdeutsche Landeshauptstadt mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen offenbar längst nicht mehr gerecht. In einer aktuellen Umfrage des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (DV) zur Einkommensverteilung sowie der Entwicklung der Kaufkraft schneidet die Stadt längst nicht so gut ab wie vermutet. Laut der DV-Analyse rangiert Potsdam mit einem Durchschnittseinkommen je Einwohner von 14 153 Euro unter allen 439 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten auf dem 356. Platz. Von den ostdeutschen Landeshauptstädten liegt lediglich Magdeburg mit 13 576 Euro (Platz 372) hinter der brandenburgischen Landeshauptstadt. Das höchste Pro-Kopf-Einkommen unter den Landeshauptstädten im Osten (Stand 2002) hat demnach Schwerin mit 16 224 Euro (Platz 314), vor Erfurt (16 201 Euro / Platz 315) und Dresden (15 474 Euro / Platz 333). Zum Vergleich: Im bayrischen Landkreis Starnberg liegt der Pro-Kopf-Jahresverdienst bei 35 287 Euro. Relativ gut steht auch der Landkreis Potsdam-Mittelmark da, mit 18 406 Euro landeten die Mittelmärker auf dem 214. Platz. Berlin liegt mit 16 169 Euro und Platz 316 ebenfalls weit vor Potsdam. Bei der Kaufkraftentwicklung sieht es für Potsdam ebenfalls nicht gut aus. Laut der DV-Studie wuchs die Pro-Kopf-Kaufkraft in Potsdam von 1995 bis 2002 lediglich um 7,91 Prozent, was Platz 429 bedeutete. In dieser Liste steht der Landkreis Potsdam-Mittelmark auf Platz 1 der Gesamtliste, weil sich die Kaufkraft je Einwohner in diesem Zeitraum um 53,79 Prozent erhöhte. Wie Prof. Paul Klemmer vom Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung den PNN sagte, müsse bei dieser Bewertung jedoch beachtet werden, dass sich die Kaufkraft in vielen Gebieten im Osten von einem „oft sehr geringen Niveau entwickelte“. Auch bei der Kaufkraftattraktivität, einem insbesondere für Investitionen im Einzelhandelsbereich wichtigen Wert, schneidet Potsdam in der aktuellen DV-Umfrage nicht gut ab. Wie Klemmer erklärte, seien bei der Bewertung der Kaufkraftattraktivität drei Werte berücksichtigt worden: die Kaufkraft je Einwohner, die Kaufkraftentwicklung seit 1995 und der Kaufkraftbestand der gesamten Bevölkerung. Laut Klemmer wurden die nach einer Formel rechnerisch ermittelten Werte der Kaufkraftattraktivität am Durchschnittswert Null ausgerichtet. Danach findet sich Potsdam mit einem Wert von -1,14 unter den 438 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten nur auf dem 431. Platz wieder – und damit im Bereich der „unterdurchschnittlichen, schlechten Kaufkraftattraktivität“. Schlimmer noch: Unter den Landeshauptstädten im Osten liegt Potsdam damit auf dem letzten Platz hinter Dresden (0,08 / Platz 167), Erfurt ( -0,25 / Platz 272), Schwerin (-0,81 / Platz 404) und Magdeburg (-0,93 / Platz 422). Aufgrund der hohen Bevölkerungszahl liegt Berlin mit dem Wert 2,83 auf Platz 3, Potsdam-Mittelmark mit 1,48 auf Platz 12. Den letzten Platz belegt das brandenburgische Frankfurt (Oder) mit einem Wert von -1,81.

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