Von Michael Meyer: Spitzenreiter
Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 gewann durch ein spätes Moritz-Tor bei Energie Cottbus II mit 1:0
Stand:
Der SV Babelsberg 03 ist neuer Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga Nord. Gestern Nachmittag zog er durch ein 1:0 (0:0) bei Schlusslicht FC Energie Cottbus II an die Tabellenspitze. Schütze des Babelsberger Sieg-Tores war in der Nachspielzeit der eingewechselte Patrick Moritz. Clemens Lange verlängerte einen Einwurf Rainer Müllers von links zu Moritz, der aus zehn Metern mit rechts flach in die linke Ecke traf (90.+2). „Ist doch schön, am nächsten Freitag als Spitzenreiter zu Hause gegen Altona aufzulaufen“, sagte nach dem Abpfiff Nulldrei-Cheftrainer Dietmar Demuth.
Die Leistung seiner Mannen vor 360 Zuschauern im Stadion der Freundschaft benotete Demuth weniger freundlich. „Ein dreckiges 1:0. Mund abwischen. Fertig und ab nach Hause“, waren seine ersten Worte auf dem Weg in die Kabine. Später wurde er konkreter: „Ich bin nur mit dem Ergebnis zufrieden, mit unserer Vorstellung überhaupt nicht. Das war ein niveauarmes Spiel, vor allem von unserer Seite. Wir machten zu viele Fehler in der Vorwärtsbewegung, zeigten zu wenig Bereitschaft, die Wege zu gehen und den Ball zu fordern. Am Ende können wir froh sein, hinten die Null gehalten und doch noch gewonnen zu haben.“
In Halbzeit eins, die wegen einer Zugverspätung der anreisenden SVB-Fans eine Viertelstunde später angepfiffen wurde, hatten die Cottbuser zunächst die besseren Szenen. Christian Müller, im Sommer von Hertha BSC zu den Energie-Profis gewechselt, schoss aus der Drehung nur knapp über die Querlatte (3.), dann rettete Torwart Marian Unger gegen Marc Zimmermann (6.) und Heiko Schwarz (37.). Nulldrei kam nur schwer ins Spiel; Almedin Civas Schuss (38.), den Energie-Keeper Philipp Pentke sicher hielt, war Babelsbergs erster wirklicher Torschuss. Kurz darauf hätte es fast mit dem 1:0 für die Gäste geklappt, doch einen Kopfball Clemens Langes schlug Toni Knöfel noch von der Linie, ehe Julian Prochnow übers Tor köpfte (41.).
Nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste besser zusammen. Vor allem dank Einwechsler Moritz, der mehr Stabilität ins Mittelfeld brachte. „Man weiß ja, dass das Mos Stärke ist. Er brachte Ruhe ins Spiel, nachdem Ümit Ergirdi Probleme hatte, den Ball zu kontrollieren“, bestätigte Coach Demuth. Während die SVB- Abwehr weiter sicher stand und sich Unger noch einmal gegen Marco Kurth behauptete (80.), zeigte Moritz auch vorn Übersicht. „Ich habe nicht lange nachgedacht, sondern gleich abgezogen“, schilderte der 30-Jährige sein erstes Regionalliga-Tor dieser Saison. „Wir haben nicht gut gespielt und am Ende glücklich gewonnen. Die Moral der Truppe stimmte aber.“
Steffen Ziffert, der Trainer des FC Energie II, bescheinigte seiner jungen Mannschaft in Halbzeit eins „ihr bisher bestes Spiel dieser Saison“. Um dann mit dem späten Gegentor zu hadern: „Das Phänomen Fußball hat wieder zugeschlagen. Wer unten steht, bekommt noch so ein Tor rein. Wer oben steht, dem gelingt noch so ein Treffer.“ Babelsberg 03 steht zumindest in dieser Woche erst einmal ganz oben.
Babelsberg: Unger; Mauersberger, Laars, Surma, Kolm; Civa, Prochnow; Frahn (77. Rudolph), Ergirdi (58. Moritz), Hartwig (67. Müller); Lange.
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