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Landeshauptstadt: Spitzensportler bevorzugt?
Stadt weist Vorwürfe zu Sportförderung zurück
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Die Stadt weist Vorwürfe zurück, wonach Breiten- und Leistungssport in Potsdam unausgewogen gefördert und die Spitzensportler bevorzugt würden. „Dieser Auffassung schließt sich die Verwaltung nicht an“, heißt es in einem Schreiben aus dem Rathaus auf eine Anfrage des Grünen-Stadtverordneten Andreas Menzel. Er hatte in seiner Anfrage unter anderem wissen wollen, wie hoch die Pro-Kopf-Förderung für die rund 150 Potsdamer Breitensportvereine mit über 25 000 Mitgliedern ausfalle – im Vergleich zu den Teams im Spitzensport. Das will die Stadtverwaltung schon aus praktischen Gründen so nicht beantworten. Denn in Potsdam gäbe es keine Leistungssportvereine, die nicht auch „sehr große“ Breitensportabteilungen hätten.
Menzel hatte seine Anfrage nach der von den Stadtverordneten beschlossenen 200 000-Euro-Nothilfe für den Ende 2011 von der Pleite bedrohten Handballzweitligisten VfL Potsdam gestellt. Er sieht – auch wegen der zur Rettung des Fußballdrittligisten SV Babelsberg 03 beschlossenen Finanzspritze von 700 000 Euro aus der Stadtkasse – das Landesgesetz über die Sportförderung verletzt, wonach die Förderung für Spitzen- und Breitensport „ausgewogen“ erfolgen solle. Menzel verweist dazu auf jährlich nur rund 200 000 Euro, die laut Sportförderrichtlinie an die 150 Potsdamer Vereine gehen. Als eine Folge dieser Förderpolitik sieht Menzel, dass die Potsdamer mit nur 16 Prozent prozentual weniger in Sportvereinen engagiert seien als in den anderen kreisfreien Städten Brandenburgs mit Werten ab 18 Prozent. Das Rathaus sieht das anders. Die Förderung sei nicht auf absolute Summen zu beschränken – die Verwaltung unterstütze auch nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Verwiesen wird zudem auf Summen von fünf bis 6,25 Millionen Euro pro Jahr, die Potsdam aufwende, um unentgeltlich Sportanlagen zur Verfügung zu stellen. Davon würden sowohl Breiten- als auch Leistungssportler profitieren. HK
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