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Landeshauptstadt: Sport soll teurer werden

Sportstättennutzungsgebühr wieder in der Diskussion / Neue Sporthalle geplant

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In Potsdam Sport zu treiben könnte teurer werden: Erneut hat sich bei der Haushaltsdiskussion für das kommende Jahr innerhalb der Verwaltung die Debatte um eine Sportstättennutzungsgebühr für Vereine entzündet. Nach PNN-Informationen hat der Finanzbeigeordnete Burkhard Exner (SPD) nach den gescheiterten Gebührenanträgen in den vergangenen Jahren nun wieder ein Paket geschnürt, um über den Vereinssport mehr Geld einzunehmen. Abgelehnt wird das Vorhaben dagegen von der Beigeordneten für Sport, Gabriele Fischer. Ziel des erneuten Vorstoßes soll die Deckung der verursachten Betriebskosten durch Sportler und Vereine sein. In Potsdam gibt es etwa 21 000 Vereinssportler, davon 8500 Kinder und Jugendliche, in 140 Vereinen.

Die Diskussion um Gebühren für Vereine und Sportler im Rahmen der Haushaltsaufstellung ist inzwischen zur Tradition geworden. „Tradition hat aber auch, dass die CDU dem nicht zustimmt“, erklärte der Fraktionsvorsitzende Steeven Bretz gestern auf Nachfrage. Auch Mike Schubert von der SPD erteilte dem Vorhaben eine Absage: „So lange sich der Zustand der Sportstätten nicht verbessert, wird sich auch unsere Meinung in dieser Diskussion nicht ändern.“ Er spricht sich gegen eine weitere Belastung des Sports aus. Jedoch räumte er die Möglichkeit der Diskussion über Gebühren ein, sollten alle Hallen und Sportanlagen in Zukunft einem guten und sanierten Standard entsprechen. Bretz erinnerte zudem an die Debatte um die Verwendung der Hauptstadtmittel in der vergangenen Woche. Daraus ging der Sport als Verlierer hervor. Die Zuschüsse seien gekürzt worden, der Anteil zur Finanzierung der geplanten Kanuscheune – einem Treffpunkt für Vereinssportler im Luftschiffhafen – ist komplett gestrichen.

Zur alljährlichen Diskussion kommt es nach Aussagen aus der Verwaltung auch, weil der zuständige Verwaltungsbereich die Spar- und Einnahmevorgaben aus dem Haushaltssicherungskonzept (HSK) nicht einhalten würde. Der Eigenbetrieb Luftschiffhafen dagegen erfüllt die HSK-Vorgaben laut einer aktuellen Mitteilung an die Stadtverordneten in diesem Jahr ein. Dass die Kosten weiter gesenkt werden können, sei jedoch nicht gesichert. 952 500 Euro fließen im laufenden Jahr in den Betrieb des Sportareals, bis 2009 soll dieser Betrag um 150 000 Euro sinken. Daher erwägt der Eigenbetrieb zur Erhöhung der Einnahmen Geld für die Lagerung von Sportgeräten sowohl von Vereinen als auch von Landesstützpunkten zu verlangen. Auch werde die Möglichkeit von Kinderschwimmkursen, einer Filmproduktion sowie Fußballspielen im Hauptstadion als Möglichkeit gesehen, Geld zu verdienen.

Investiert werden soll auf dem 20 Hektar großen städtischen Sportareal auch. Dabei sei an die Wiederherstellung der Sichtachse vom Torhaus zum Wasser, den Bau einer Mehrzweckhalle mit Zuschauerplätzen sowie an die Sanierung von Turn-, Fecht- und Judohalle gedacht. Der Regiebetrieb schlägt zudem vor, ein Konzept für den Luftschiffhafen zu entwickeln und dabei die Grundstücke der Erbengemeinschaft Hagen mit einzubeziehen. Außerdem soll der Eigenbetrieb die Geschäfte des defizitären Areals mindestens ein Jahr weiter führen.

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