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Handball: Sportlich geht es weiter

Trotz des Insolvenzantrags will der VfL Potsdam in der 3. Liga und der A-Jugend-Bundesliga antreten

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Der Handball-Drittligist 1. VfL Potsdam hat am Montag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Potsdam gestellt. Dessen Ziel soll eine Sanierung des Vereins im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens sein. „Trotz enormer Anstrengungen und der großartigen Unterstützung der Sponsoren stehen der Umsetzung des neuen sportlichen Konzeptes mit neuem Personal und neuen Strukturen Altlasten im Weg, die diesen Schritt notwendig machen“, heißt es dazu in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung des Vereins. VfL-Präsident Holger Rupprecht wollte sich am Montag nicht zum Insolvenzantrag äußern. „Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass ich derzeit nichts weiter dazu erkläre“, sagte der 60-Jährige, der dem Verein seit 17 Jahren vorsteht, den PNN. Er könne dem zukünftigen Insolvenzverwalter – der gestern noch nicht feststand – nicht vorgreifen.

Potsdams neuer Drittliga-Trainer Jens Deffke und dessen neue, stark verjüngte Mannschaft erfuhren am vergangenen Freitag vom gestern verkündeten Schritt, als Deffke den Spielern seine Vorstellungen über die Vorbereitung auf die nächste Saison erklärte. „Ich gehe felsenfest davon aus, dass es weitergeht“, meinte der 37-jährige Coach, der sein Amt beim Tabellenfünften des im Mai beendeten Spieljahres am 1. Juli antreten wird und der jetzt erst einmal Urlaub an der Ostsee macht, ehe am 15. Juli Trainingsbeginn ist. Für die Dritte Liga werde im Handball keine Lizenz benötigt, die Verträge mit den Ballwerfern für die kommende Saison behielten weiter ihre Gültigkeit, hieß es gestern aus Vereinskreisen. Daher sei ein Insolvenzantrag, wie ihn die Potsdamer jetzt stellten, auch kein Hinderungsgrund für einen Weiterverbleib des VfL in dieser Spielklasse. Damit zahle sich auch aus, dass der einstige Zweitligist nicht bereits im Verlauf der letzten Saison einen Insolvenzantrag stellte, obwohl er bereits da in großen finanziellen Nöten war, nachdem ihm im Dezember 2011 von der Stadt Potsdam mit 200 000 Euro aus der Klemme geholfen worden war.

Der VfL will laut Pressemitteilung den Trainings- und Spielbetrieb aller seiner Mannschaften „vollumfänglich fortsetzen“, heißt es in der Pressemitteilung. Aufatmen gibt es daher auch bei der A-Jugend des Vereins, die sich am Wochenende für die A-Jugend-Bundesliga qualifizierte. „Ich habe mich heute gleich bei Manager Bob Hanning von den Füchsen Berlin, der auch im Jugendausschuss des DHB tätig ist, erkundigt und von ihm die Information erhalten, dass wir trotz des Insolvenzantrags in der Bundesliga antreten können“, erklärte Trainer Axel Bornemann, dessen Jungs am Wochenende in Berlin durch Siege gegen die Hamburg Lions, Empor Rostock, Preußen Berlin und MTV Lübeck souverän aufgestiegen waren. Ihre neue Saison wird im September angepfiffen. 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der Dienstagausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten.

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