
© Olaf Möldner
Sport: Sportlich passt’s
VfL Potsdam verteidigt mit einem 32:26 die Tabellenspitze / Rupprecht: Aufstieg „reiflich überlegen“
Stand:
Sein letztes Heimspiel in diesem Jahr hat der 1. VfL Potsdam dank einer Steigerung in der zweiten Hälfte für sich entschieden und damit die Tabellenspitze in der Nord-Staffel der dritten Handball-Liga verteidigt. Mit 32:26 (14:13) besiegten die Schützlinge von Rüdiger Bones die Turnerschaft Großburgwedel und führen weiterhin die Tabelle an.
„Es war das erwartet schwierige Spiel“, sagte Bones nach dem Abpfiff mit Blick auf das 37:30 im Vorwochen-Spitzenspiel gegen Burgdorf II, „wir waren ein bisschen zu großzügig bei der Chancenverwertung.“ So blieb es in der ersten Hälfte eine enge Partie. Nur einmal, beim 0:1, lagen die Gäste in Führung. Aber vier Treffer in Folge und zwei Paraden des stark beginnenden Jürgen Suppanschitz sorgten für ein 4:1 (10.). Die Führung gab der VfL nicht mehr aus der Hand, auch wenn es bisweilen turbulent zuging. Zwei Teams, die Tempo machen, dabei Fehler in Kauf nahmen, lieferten sich vor nur 608 Zuschauern einen beherzten Kampf. Keine Deckungsvariante der Großburgwedeler, ob mit zwei offensiven Abwehrspielern oder auch kompletter Manndeckung, stellte die Bones-Schützlinge vor echte Probleme. Auch von Jörg-Uwe Lütt, dem guten 48-jährigen Gäste-Keeper, ließen sie sich nicht irritieren, obwohl der 18-fache bundesdeutsche Ex-Nationalspieler dank seiner altersgerechten Körpergröße das Tor deutlich kleiner erscheinen ließ.
Die ersten zehn Minuten nach der Pause, als die Gastgeber von 14:13 auf 21:14 davonzogen, erwiesen sich als Knackpunkt. Der eingewechselte Torwart Matthias Frank parierte gleich drei Würfe, und Stephan Mellack wurde als Spielgestalter immer stärker. So konnten die Gastgeber auch die Verletzung von Lars Melzer wegstecken. Dem 32-Jährigen war bei einem Zweikampf wohl die Schulter herausgesprungen. „Der Doc hat gezogen, es hat kurz geknackt“, beschrieb der Routinier die Behandlung. Sicherheitshalber blieb er dennoch auf der Bank: „Wir waren acht vor.“ So sah er von draußen, wie alle Mitspieler zu Einsatzzeiten kamen. „Man kann jeden reinschmeißen“, lobte Melzer nach dem Abpfiff.
Sportlich passt’s, das Geld macht aber wie im Vorjahr Sorgen. Werde die Mannschaft Erster, wovon er ausgehe, müsste man sich den Aufstieg „reiflich überlegen“, sagte VfL–Präsident Holger Rupprecht am Rande der Partie. Die zweite Liga sei teuer, ein Lizenzierungsverfahren vorgeschrieben. Dabei ist diese Saison noch nicht abgesichert: Nachdem sich zu Saisonbeginn zwei Sponsoren zurückzogen, klafft ein Loch in Höhe von rund 100 000 Euro – immer noch. Gespräche würden geführt, mit Altschulden wolle er nicht aufsteigen, sagte Rupprecht. Dann müsste wieder die Stadt um Hilfe gebeten werden, wie im vergangenen Jahr. „Noch mal kriegen wir die Hilfe aber nicht“, sieht Rupprecht dies nicht als Lösung.
VfL: Suppanschitz, Frank; Bolduan 5/1, Auerbach, Barsties 2, Melzer 7/2, Urban 5, Schmidt 4, Mellack 4, Sommer 2, Schugardt, Jordan 1, Subocz 1, Takev 1.I. H.
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