Landeshauptstadt: Sportschule fürchtet Einbußen Wohnheim-Neubau weiter auf der Kippe
Potsdam-West - Die Potsdamer Eliteschule des Sports „Friedrich Ludwig“ befürchtet Einbußen bei der Förderung des Bundes, sollte auf dem Luftschiffhafen-Gelände kein zweites Wohnheim für die Sporttalente gebaut werden. Auch würden sich die Bedingungen für die Schüler, die derzeit sehr beengt lebten, nicht verbessern, sagte Sportschul-Leiter Rüdiger Ziemer auf PNN-Anfrage.
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Potsdam-West - Die Potsdamer Eliteschule des Sports „Friedrich Ludwig“ befürchtet Einbußen bei der Förderung des Bundes, sollte auf dem Luftschiffhafen-Gelände kein zweites Wohnheim für die Sporttalente gebaut werden. Auch würden sich die Bedingungen für die Schüler, die derzeit sehr beengt lebten, nicht verbessern, sagte Sportschul-Leiter Rüdiger Ziemer auf PNN-Anfrage. Die Lage werde verschärft, da zum Schuljahr 2013/14 ein alter Bau, der jetzt als Unterbringung genutzt werde, nicht mehr betrieben werden dürfe. Fielen die Plätze in diesem „Haus 38“ ersatzlos weg, könnte das Bundesinnenministerium seine Förderung kürzen, so Ziemer.
Wie berichtet ist die Finanzierung für das zweite Wohnheim mit 150 Plätzen für Schüler zusammengebrochen: Es fehlen 2,5 Millionen Euro. Ursprünglich sollte das Geld aus dem EU-Programm Efre kommen. Vor einem Monat habe das Land, das die Mittel ausreicht, Schwierigkeiten bei der Förderung ausgemacht, teilte Rathaussprecher Jan Brunzlow auf Anfrage mit. Möglicherweise sei das Sportschul-Internat bereits gefördert worden. Dann sei nach EU-Recht keine weitere Unterstützung möglich. Potsdams Kämmerer Burkhard Exner (SPD) betonte zugleich am Mittwochabend im Finanzausschuss, die Stadt könne die 2,5 Millionen Euro nicht übernehmen. Wie es nun weitergeht, ist offen. Die Prüfung der Förderung sei „noch nicht abgeschlossen“, sagte Brunzlow. Bauherr des Wohnheim-Neubaus ist die kommunale Pro Potsdam GmbH mit ihrer Tochter Luftschiffhafen GmbH. Es soll insgesamt fünf Millionen Euro kosten.
Schulleiter Ziemer sagte, der Zulauf an die Eliteschule des Sports sei enorm. Es lernten dort 502 Schüler aus dem Land Brandenburg, 396 von ihnen lebten im Wohnheim. Auch immer mehr Schüler aus anderen Bundesländern kämen an die Sportschule, derzeit seien es 124. Die Eliteschule wird vom Bund gefördert, da dort junge Leistungssportler lernen und trainieren. „Angesichts der Debatten um das deutsche Olympiaergebnis muss man diese Entwicklung unbedingt weiterfördern“, so Ziemer. Doch stoße die Schule an Kapazitätsgrenzen. Dazu sei das alte Internat vor 35 Jahren noch ohne Freizeit- und Gruppenräume errichtet worden.
Wie im jüngsten Bildungsausschuss des Stadtparlaments erläutert wurde, müssen Schüler der Sekundarstufe II der Eliteschule bereits teilweise aus dem bestehenden Wohnheim ausziehen und auf Wohnheimplätze zum Beispiel am Schlaatz ausweichen oder sich alternativ WG-Zimmer suchen, sagte Luftschiffhafen GmbH-Geschäftsführer Andreas Klemund. Denn einen Anspruch auf Unterbringung vor Ort hätten nur die Schüler der Sekundarstufe I. Für die Sekundarstufe II bleiben dann noch 68 Plätze – 220 seien nachgefragt, so Klemund. Dass es keinen Platz für die älteren Schüler gebe, habe bei Eltern bereits für Enttäuschung gesorgt. Zum nächsten Schuljahr würden dann mit dem „Haus 38“ noch einmal mehr als 60 Plätze wegfallen. Auf Anfrage teilte die Pro Potsdam mit, sollte auf den „Haus 38“-Abriss verzichtet werden, hätte dies Auswirkungen auf die Planungen für einen Neubau der Turnerhalle, den Neubau des Parkhauses sowie den Bau einer neuen Erschließungsstraße für das Gelände. spy/ HK/ SCH
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