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Landeshauptstadt: Sportstadt ade?

SC Potsdam warnt vor Mehrkosten für Vereine

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In der seit einigen Wochen öffentlich geführten Debatte des sogenannten 17-Punkte-Paketes zur Sanierung des Stadthaushaltes hat sich jetzt der SC Potsdam (SCP) zu Wort gemeldet. Die Überlegungen der Verwaltung, für stabile Stadtfinanzen Sportvereine künftig stärker an den Nutzungskosten für Sportanlagen zu beteiligen, stoßen bei SCP-Breitensport-Chef Christian Gerber auf Kritik und Ablehnung. „Die Pläne gefährden den Fortbestand des Vereinssports in Potsdam“, erklärte Gerber gestern in einer Pressemitteilung.

Der SC Potsdam teile die bereits von Stadtsportbund und Stadtsportjugend geäußerten Befürchtungen, dass den Sportvereinen „Nutzungsverträge aufgezwungen werden könnten, in denen eine Verdopplung der Entgelte für Mieten und Pachten festgeschrieben ist“. Dies hätte unweigerlich höhere Beiträge zur Folge, die die Vereine dann wiederum von ihren Mitgliedern kassieren müssten.

Mit Verweis darauf, dass zwei Drittel der SCP-Mitglieder Kinder, Jugendliche, Rentner oder Menschen mit Behinderungen seien, mahnt Gerber, dass sich viele Mitglieder die Beiträge nicht mehr leisten könnten. „Folge wäre ihr Ausschluss aus dem aktiven Sport- und Vereinsleben, für kleinere Vereine dürfte sogar die Existenz auf dem Spiel stehen“, meint Gerber.

Gegenwärtig werden in Potsdam Vereine an den Kosten für die Nutzung der Sportanlagen auf Grundlage einer Vereinbarung mit dem Stadtsportbund beteiligt. In diesem sind alle Potsdamer Sportvereine vertreten. Der Stadtsportbund überweist pro Jahr 34 000 Euro an die Stadt. Pro Verein bedeutet dies jährlich ein Beitrag von 219 Euro. Das wird vonseiten der Stadt als „relativ gering“ eingeschätzt - gemessen an den städtischen Kosten von zwei Millionen Euro für Vereinssportstätten. „Vor diesem Hintergrund sollte die Diskussion über eine Erhöhung und stärkere Nutzerbeteiligung geführt werden“, heißt es in dem Verwaltungsbericht.

Für den SCP stehen die Überlegungen nach den Worten seines Breitensport-Chefs Gerber „im krassen Widerspruch“ zum Status der Stadt als Sportstadt und familienfreundlichste Stadt Deutschland. Für Gerber würden diese Attribute zur „Floskel verkommen“, sollten die Ideen für höhere Kostenbeteiligungen umgesetzt werden. Peter Könnicke

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