zum Hauptinhalt

Homepage: Sprechverbot für 16 Chinesen in der FH

Doppelt hält besser. Das haben sich offenbar die 16 Teilnehmer der chinesischen Delegation gedacht, die in dieser Woche an der Fachhochschule Potsdam zu Gast waren.

Stand:

Doppelt hält besser. Das haben sich offenbar die 16 Teilnehmer der chinesischen Delegation gedacht, die in dieser Woche an der Fachhochschule Potsdam zu Gast waren. Das mag an ihrem Beruf liegen: Archivar. Jedenfalls haben sie während des Archivaren-Intensiv-Seminars nicht nur eifrig mitgeschrieben, was ihnen die Übersetzerin mitteilte, sondern auch jedes einzelne Schaubild von Dozentin Karin Schwarz fotografiert. Obwohl die Teilnehmer eigentlich gar kein Deutsch verstehen.

Der eintägige Kurs war Teil einer längeren Studienreise durch ganz Deutschland. In Potsdam erfuhren die 16 Chinesen, dass deutsche Zeitungen aus dem frühen 20. Jahrhunderts mittlerweile zerbröseln, weil sie stark säurehaltig sind und welche Spezial-Entsäurungs-Methoden dagegen helfen. Und sie erfuhren, dass die Bundesrepublik ihre wichtigsten Originalakten im Oberrieder Stollen lagert, einem alten Salzbergwerk im Schwarzwald. In einem der klimabeständigen Stahlfässer unter Tage liegt auch der Architekturplan des Kölner Doms. Die Chinesen schienen davon beeindruckt, diskutierten erregt. Ob sie es wirklich waren, wollten sie aber nicht sagen – zumindest nicht der Presse. Die Delegierten seien allesamt Beamte der Volksrepublik, sagte die Delegations-Leiterin freundlich. Sie dürften nicht einfach mit Journalisten reden. Da müsse sie erst in China anrufen und um Erlaubnis fragen. Ohne die dürfe sie nicht einmal die Frage beantworten, woher genau sie kämen und was sie in Deutschland lernen konnten. just

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })