Landeshauptstadt: Sprung in vorgewärmtes Wasser
Richtfest für Erweiterungsbau des potsdamer centrums für technologie (pct) / Starke Raum-Nachfrage
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Bornstedt - Bereits fünf Monate nach der Grundsteinlegung wurde gestern für einen großen Erweiterungsbau des potsdamer centrums für technologie (pct) in der David-Gilly-Straße am Bornstedter Feld das Richtfest gefeiert. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) brachte dem Geschäftsführer des Bauherren, der Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH, Steffen Schramm, aus diesem Anlass eine Überraschung mit: Die Baugenehmigung für den zweiten Bauabschnitt des Medien- und Kommunikationszentrums Babelsberg. „Man sieht, er ist erleichtert“, scherzte Jakobs.
Das pct hat sich seit seiner Gründung als erste Adresse für innovative Unternehmen und Existenzgründer entwickelt. Derzeit sind darin 48 Unternehmen angesiedelt. Wie Schramm und Hans Jürgen Wendl, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, mitteilten, war die konstant hohe Auslastung und die kontinuierliche Nachfrage nach Gewerberäumen ausschlaggebender Grund für den Erweiterungsbau. Das neue Gebäude soll noch im Dezember 2007 fertig sein und Platz für 40 Existenzgründer bieten. Schon jetzt sei keine Etage mehr leer. Jakobs frohlockte, „bald könnte man an einen dritten Bauabschnitt denken“. Das als zweiter Bauabschnitt bezeichnete und nun mit einem Richtkranz geschmückte Gebäude besteht aus drei Riegelbauten, die mit einer Glasmagistrale verbunden werden. Die Investitionen für dieses Projekt belaufen sich auf rd. 15 Millionen Euro, die zu 75 Prozent aus dem Förderprogramm „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ finanziert werden. Die Stadt Potsdam ist mit 1,6 Millionen Euro beteiligt.
Das pct ist eng verzahnt mit der Fachhochschule (FH) und der Universität Potsdam, denn es soll Standort für studentische Unternehmensgründungen sein. „Stärken stärken“, diesem Gedanken werde mit dem pct gefolgt, erklärte Landesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU). Dort, wo bereits Know how sei, müsse die Infrastruktur gestärkt werden. Einem Ranking zufolge belege die Universität Potsdam in Sachen Gründerfreundlichkeit bundesweit den zweiten Platz. Landesweit ist sie nach Angaben der Ministerin mit 174 Ausgründungen und 237 so geschaffenen Arbeitsplätzen Spitzenreiter, gefolgt von der Fachhochschule Potsdam mit 70 Unternehmensgründungen von Absolventen und 102 Arbeitsplätzen.
„Grundstein für die berufliche Zukunft vieler Studenten“ nannte der Kanzler der FH Potsdam, Volker Bley, das pct. Die traditionellen Wege in die Selbständigkeit führten früher über eine Anstellung, die auf das Leben vorbereitete und in der Hochschulabsolventen Erfahrungen sammeln konnten. „Das ist ein Auslaufmodell“, so Bley. Der Sprung ins kalte Wasser werde zur Normalität. Die niedrigen Mietkosten für pct-Räumlichkeiten, wozu neben Büro- auch technische Gewerberäume und Werkstätten gehören, mindere jedoch das Startrisiko für die jungen Unternehmensgründer erheblich.
Weiteres im Internet unter:
www.pct-potsdam.de
www.gruenderforum-potsdam.de
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