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Bauen in Potsdam: St. Josefs baut weiter

Ab Juli wird unter anderem das Mutterhaus des Potsdamer St. Josefs saniert. Insgesamt investiert das katholische Krankenhaus weitere 11,5 Millionen Euro in seinen Standort. Ende 2018 soll alles fertig sein.

Von Matthias Matern

Potsdam - Das St. Josefs-Krankenhaus treibt den Ausbau seines Standortes zu einem modernen Medizin- und Gesundheits-Campus voran. Weitere 11,5 Millionen Euro sollen in den kommenden gut zweieinhalb Jahren verbaut werden. Nach dem für den 1. Juli geplanten Bezug des zweiten Bauabschnitts, eines Neubaus hinter der denkmalgeschützten Fassade in der Zimmerstraße, soll noch in diesem Jahr die Sanierung des ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Mutterhauses in Angriff genommen werden. „Anfang des zweiten Quartals 2016 wollen wir damit beginnen, den Bereich freizuräumen. Im vierten Quartal starten wir mit der Komplettentkernung und der Sanierung der Fassade. Ende 2018 muss alles fertig sein“, sagte der neue Geschäftsführer des katholischen Krankenhauses, Oliver Pommerenke, den PNN. Pommerenke hat Anfang des Jahres die Geschäftsführung von Hartmut Hagmann übernommen.

Sanierung des Mutterhauses kostet zehn Millionen Euro

In drei bis vier Wochen soll den Angaben zufolge der Bauantrag eingereicht werden. Die Kosten für die Sanierung des historischen Hauptgebäudes, des sogenannten St.-Josefs-Hauses, liegen Pommerenke zufolge bei zehn Millionen Euro. „Der Aufsichtsrat hat das Geld bereits freigegeben. Die Bauarbeiten werden komplett eigenfinanziert“, sagte der neue Chef der katholischen Einrichtung, die zur Alexianer GmbH gehört. Der Aufwand sei allerdings enorm, die baulichen Auflagen hoch. Das historische Ensemble liegt unmittelbar neben dem Schlosspark Sanssouci und ist Teil des Welterbes. Er habe bereits mehrere Gespräche mit Hartmut Dorgerloh, dem Generaldirektor der Schlösserstiftung, geführt, so Pommerenke. „Der Denkmalschutz macht die Sache so ungeheuer teuer. Dafür wird man ja auch mit einer einmaligen Lage belohnt.“

Eingespielt werden soll die Investition laut Pommerenke durch die Mieteinnahmen der Kooperationspartner, die ebenfalls in das sanierte Mutterhaus einziehen sollen. Demnach wird das Krankenhaus selbst nur etwa 1500 Quadratmeter des insgesamt 3800 Quadratmeter großen Gebäudes nutzen. Konferenzräume und Büros sollen dort untergebracht werden. Auf etwa 1700 Quadratmetern zieht eine bereits auf dem Gelände ansässige Dialysepraxis ein. Die verbleibenden 600 Quadratmeter sollen dann an einen zweiten Kooperationspartner vermietet werden, dessen Name aber noch nicht feststeht.

Komfortstation in Hotelqualität

Ebenfalls saniert werden soll ein Altbau links neben der Krankenhauseinfahrt in der Zimmerstraße, die sogenannte Ruine, wie Pommerenke sagt. Die Kosten schätzt er auf 1,5 Millionen Euro. Bislang steht das Gebäude leer. Auch dort soll ein Kooperationspartner einziehen. Näher wollte sich der neue Krankenhauschef nicht äußern. „Es wird ein neues Angebot für die ältere Bevölkerung geben“, sagte er lediglich. Nicht Teil des neuen Bauabschnitts ist den Angaben zufolge die ebenfalls denkmalgeschützte Kapelle neben dem Mutterhaus. Dafür wird das St. Josefs sein Parkplatzangebot deutlich erweitern, von 60 auf insgesamt 120 Stellplätze.

Bis Ende 2018 wird das Krankenhaus dann insgesamt knapp 35 Millionen Euro in den Ausbau und die Sanierung des Krankenhausstandortes investiert haben. Wie berichtet hatte die Einrichtung in einem ersten Schritt bereits 2006 ein altes Gebäude in der Zimmerstraße abgerissen und durch einen Neubau ersetzt – lediglich die historische Fassade blieb erhalten. Dort sind inzwischen drei moderne Kreißsäle untergebracht. Im zweiten Bauabschnitt – zwei miteinander verbundene Neubauten direkt dahinter – sollen dagegen in Kürze zusätzliche 105 Patientenbetten sowie neue Räume für Funktionsdiagnostik, Endoskopie, chirurgische, internistische Ambulanzen und ein Links-Herzkatheter-Labor zur Verfügung stehen. Das Prunkstück ist dann eine neue Komfortstation im obersten Geschoss: Jedes Zimmer hat dort einen eigenen Balkon. Die Einbettzimmer für Privatpatienten orientieren in der Ausstattung an Hotelqualität mit Schreibtisch, Kühlschrank, Safe und Fön. Auch eine Lounge mit Kaffeeautomat soll es in dem Bereich geben. Eingeweiht werden sollen die beiden Neubauten laut Pommerenke am 15. Juni dieses Jahres, bezogen werden sie am 1. Juli. Für den 25. Juni ist ein Tag der offenen Tür geplant.

2019 sollen auch die Container verschwunden sein

Mit der Sanierung des Mutterhauses und der „Ruine“ hat das St. Josefs laut Pommerenke seine Pläne für das Areal weitgehend umgesetzt – abgesehen von der Kapelle. „2019 steht hier ein wirklich hübscher Campus“, freut sich der neue Chef. Dann würden auch die Container verschwunden sein, die derzeit noch in der Mitte des Geländes stehen. Diese werden allerdings gegenwärtig gebraucht, nämlich als Zwischenlager für das Inventar des Mutterhauses.

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