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Landeshauptstadt: St. Peter und Paul wackelt

Schwingungen der Glocken verursachen Risse / Fördermittel für Glockenturm gestrichen

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Schwingungen der Glocken verursachen Risse / Fördermittel für Glockenturm gestrichen Innenstadt – Der Turm von St. Peter und Paul weist Risse auf. „Untersuchungen ergaben, dass die Glocken in der Resonanzlage des Turmgemäuers schwingen“, berichtet Eberhard Lange. Der Potsdamer Architekt ist mit der Restaurierung des Bauwerkes auf dem Bassinplatz befasst. Sicherheitshalber sei bereits eine der drei Glocken stillgelegt worden, informiert Hans-Joachim Görisch, der im Auftrag des Kirchenvorstandes der katholischen Gemeinde St. Peter und Paul den Bau betreut. Es handelt sich um Stahlglocken, welche statt der vor dem Zweiten Weltkrieg läutenden Bronzeglocken im Turm hängen. Die Bronze ist für Kriegszwecke eingeschmolzen worden. Nach Meinung von Görisch sind Änderungen für das Geläut in naher Zukunft unbedingt erforderlich. So sei daran gedacht, die Stahlglocken wieder durch Bronze zu ersetzen. Kostenpunkt: 36000 Euro. Doch zunächst stehen viel akutere Reparaturen ins Haus. Wie der Architekt sagt, seien die drei Ringanker, welche die Haube des Turmes gewissermaßen zusammenhalten, stark verrostet. Davon gehe eine Gefahr aus. „Kein Mensch kann sagen, ob die Funktionsfähigkeit der Ringanker gewährleistet ist“, so Eberhard Lange. Ein weiteres Problem sei die Vermauerung der Formsteine der Turmhaube. Die Haube des 65 Meter hohen Glockenturmes ist bekanntlich nicht durch normale Ziegel, sondern durch spezielle Hohlsteine, nachgebildet denen am Campanile von San Zeno in Verona, gedeckt. Die Mörtelhauben der Formsteine sind brüchig und müssen erneuert werden, wenn ein Herabfallen von Steinen derzeit auch nicht befürchtet werden müsse. Allerdings ist das Gesimsmauerwerk in den Eckbereichen desolat und der Granitschlussstein der Helmspitze gerissen, so dass eine Absturzgefahr von Mauerwerkselementen nicht ausgeschlossen werden kann. Laut Mitteilung von Propst Klaus-Günter Müller sind die Planungen soweit vorangeschritten, dass die Arbeiten am Kirchturm in diesem Frühjahr beginnen „könnten“. Der Bauantrag sei gestellt. Entsprechend der Planung rechnet die Kirche mit Gesamtkosten in Höhe von 466000 Euro. Doch die Finanzierung ist unsicher. Finanziell beteiligt ist das Bonifatiuswerk der Katholischen Kirche, das Erzbischöfliche Ordinariat Berlin, die Kirchengemeinde und die Stadt Potsdam im Rahmen der Fördermöglichkeiten aus dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Aus diesem Programm sollten ursprünglich 40 Prozent der Gesamtkosten, rund 186400 Euro, zur Verfügung stehen. Doch das Geld kommt nicht, zumindest nicht in diesem Jahr. Propst Müller hat inzwischen Oberbürgermeister Jann Jakobs um Hilfe gebeten, gemeinsam mit der Gemeinde nach Wegen zu suchen, um die Baumaßnahme zum Abschluss zu bringen.

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