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Aus dem GERICHTSSAAL: Staatsanwaltschaft: Elf Jahre Haft für Tommy S. Brutaler Raubüberfall auf Immobilienmakler

Elf Jahre Haft für Tommy S. (38) wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes, Computerbetruges sowie Fahrens ohne Fahrerlaubnis forderte Staatsanwältin Claudia Lüdicke am gestrigen dritten Verhandlungstag um den brutalen Überfall auf den Immobilienmakler Michael L.

Stand:

Elf Jahre Haft für Tommy S. (38) wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes, Computerbetruges sowie Fahrens ohne Fahrerlaubnis forderte Staatsanwältin Claudia Lüdicke am gestrigen dritten Verhandlungstag um den brutalen Überfall auf den Immobilienmakler Michael L. (44). Der Ägypter Wael I. (38) soll nach dem Willen der Anklagevertretung sieben Jahre hinter Gitter, da er sich des gemeinschaftlichen schweren Raubes, des erpresserischen Menschenraubes, der Nötigung sowie des Computerbetruges schuldig gemacht habe. Für Antje H. (30), Ex-Lebensgefährtin von Tommy S. und bei der Tat als Lockvogel eingesetzt, beantragte die Anklagevertreterin wegen Beihilfe zum Raub sowie zum Computerbetrug eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt werden könne. Auch André K. (36), der während des Prozesses jegliche Tatbeteiligung bestritt, sei durch die Beweisaufnahme des Raubes überführt. Die beantragte Strafe von einem Jahr und acht Monaten könne ebenfalls zur Bewährung ausgesetzt werden. Das Verfahren gegen den Libanesen Mohamed J. (43) wurde abgetrennt, da er am ersten Prozesstag erkankt war.

Zur Vorgeschichte: Tommy S. – vielfach vorbestraft, zuletzt u. a. wegen Mitgliedschaft in der Caputher Geldfälscherbande zu zwei Jahren und elf Monaten Gefängnis verurteilt – hatte 25 000 Euro Schulden bei dem Libanesen Mohamed J. Der drängte auf Rückzahlung. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft fassten beide Männer den Entschluss, den in der Jägervorstadt lebenden und als vermögend geltenden Michael L. zu überfallen, um so viel Geld wie möglich von ihm abzupressen. (PNN berichteten.) In der Nacht vom 12. zum 13. November 2006 setzten sie ihren Plan dann in die Tat um. Zuerst suchten Tommy S. und Antje H. den Immobilienmakler in seiner Villa auf. Tommy S. verließ sie wenig später unter einem Vorwand. Antje H. lenkte den Ahnungslosen ab, während Tommy S. seine Komplizen Mohamed J. und Wael I. ins Gebäude schleuste. Dort maskierten sich die Ausländer, überwältigten den Hauseigentümer gegen 21.30 Uhr mit Waffengewalt, schlugen, traten und fesselten ihn. Dann drohten sie, ihn zu erschießen, stelle er bis zum nächsten Tag nicht 40 000 Euro bereit. André K. stand „Schmiere“, war irgendwann auch im Haus. Mohamed J. und Tommy S. durchsuchten sämtliche Räume, fanden aber nur eine Geldbörse mit 2500 Euro und zwei Kreditkarten. In seiner Angst verriet Michael L. – er war über fünf Stunden in der Gewalt der Täter – die Geheimnummer. Anschließend hob Tommy S. insgesamt 1000 Euro von Bankautomaten ab. Antje H. fuhr ihn hin. Das Urteil des Landgerichts ergeht am Montag. gh

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