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Landeshauptstadt: Stadt am Wasser ohne Hafen

Wie Potsdam auf der Tourismusbörse für sich wirbt

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Es ist ein ehrgeiziges Ziel, das sich Potsdam gestellt hat: 2010 will die Stadt bei den Touristenübernachtungen die Millionengrenze überschreiten. „Bei den derzeitigen Steigerungsraten bin ich da ganz zuversichtlich“, meinte Oberbürgermeister Jann Jakobs auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin.

Dass es den Touristen in der Havelstadt gefällt, ist nicht zuletzt den Anstrengungen der Gastronomen zu verdanken. Die Träger des Gütesiegels „Potsdamer Gastlichkeit“ präsentieren sich zum ersten Mal mit einem eigenen Stand auf der ITB. Dort liegt auch der zweisprachige Führer durch alle Gütesiegel-Gaststätten aus. „Es gibt inzwischen schon Touristen, die sich daran orientieren und ihre Route nach den Gütesiegel-Angeboten ausrichten“, sagte Mario Kade, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenkreisverbandes. „Außerdem tragen wir mit unseren Hinweisen auf Tram- und Buslinien zum Umweltschutz bei“, meint Kade. Er will sich nun verstärkt für Park- und Ride-Möglichkeiten einsetzen. Dafür könnte zum Beispiel der riesige, kaum genutzte Buga-Parkplatz ausgebaut werden. Um die Gütesiegelqualität durchweg zu halten, soll es 2007 einen Workshop geben, der sich auch mit Marketing beschäftigt.

Doch nicht nur Hotellerie und Gastronomie bemühen sich um überzeugende Angebote, geworben wird auch mit dem Jahresmotto 2007 „Faszination Wasser“. Beim geplanten Stadthafen in der Neustädter Havelbucht sitzt Potsdam allerdings eher auf dem Trockenen – es geht nicht voran. Das Restaurant „Seerose“ ist nun geschlossen und verfällt, der Ausbau altersgerechten Wohnens durch die TLG Immobilien an der Havelbucht mit einem integrierten Café kommt nicht voran. Das Entrée für Wasserwanderer hat lediglich Armin Burchardi mit seiner Steganlage und der Hafenmeisterei verbessert.

Bei Veranstaltungen hat Potsdam jedoch ein besseres Händchen, zum Beispiel als Ausrichter eines Segelsommers (30. Juni bis 1. Juli) oder der Deutschen Meisterschaften im Langstreckenschwimmen (16./17. Juni). Zum Unesco-Welterbe-Tag präsentiert sich die Stadt ebenfalls am Wasser – in der Schwanenallee, wo einst die Mauer den Blick auf den Jungfernsee versperrte. Dort soll es am 3. Juni Musik, Lesungen, Tanz, Theater und Kinderaktionen geben. Immer besser gelingt zu Wasser und zu Lande auch die Kooperation über die Stadtgrenzen hinaus. In einem Internetauftritt und mit einer Wasserwanderkarte werben die Städte und Gemeinden von Potsdam bis Brandenburg schon gemeinsam für die Naturschönheiten entlang der Havelseen.

Erklärtes Ziel ist es auch, noch mehr internationales Publikum nach Potsdam zu locken. Der Begleitflyer zur „Potsdam-Card“, die Rabattangebote für Veranstaltungen gekoppelt mit Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr anbietet, gibt es deshalb nun auf Deutsch und Englisch. Und auch die Hotel- und Veranstaltungszusammenstellung „Potsdam á la Card“ ist mittlerweile zweisprachig erschienen. Im Jahr 2006 wurde die Potsdam-Card 8500-mal verkauft. Sie genieße eine gute Akzeptanz, meint Oberbürgermeister Jakobs: In diesem Jahr hofft er auf 10 000 Verkäufe. dif

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