Potsdam: Stadt dehnt kostenpflichtige Parkzonen aus
Jäger- und Brandenburger Vorstadt sowie Babelsberg betroffen / Parkgebühren steigen um 50 Cent
Stand:
Parken wird in Potsdam teurer und in weiten Teilen der Stadt künftig kostenpflichtig sein. Das geht aus der neuen Parkgebührensatzung hervor, die die Verwaltung in der nächsten Woche in die Stadtverordnetenversammlung einbringt.
Geplant sind im Wesentlichen vier Punkte: eine generelle Anhebung der Gebühren um 50 Cent, eine flächenmäßige Verdoppelung der Parkzonen, die Zusammenlegung von Bewohnerparkzonen und die Einführung der Parkraumbewirtschaftung an Sonntagen in der Innenstadt. Ziel dieser Maßnahmen sei es, den ruhenden Verkehr besser zu verteilen – auch auf die bislang wenig genutzten Parkhäuser und Park-and-Ride-Plätze –, die Schadstoffbelastung durch Abgase zu verringern und Autofahrer zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu bewegen, sagte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstag bei der Vorstellung des Konzeptes.
Umgesetzt werden soll das Papier schrittweise bis 2015. Nicht zuletzt deshalb, weil mit der Ausweitung der Parkzonen auch „erhebliche Investitionen“ einhergingen, etwa durch das Aufstellen von Parkautomaten, sagte Reik Becker, Bereichsleiter Verkehrsmanagement. Als erste Maßnahme – wenn die Stadtverordneten das Papier in dieser Form durchwinken – könnte noch in diesem Jahr das Innenstadtparken auch sonntags kostenpflichtig werden. Wie an Samstagen beträfe dies die Zeit von 8 bis 16 Uhr und das Karree innerhalb von Hegelallee, Kurfürstenstraße, Hans-Thoma-Straße, Gutenbergstraße, Hebbelstraße, Charlottenstraße, Am Kanal, Friedrich-Ebert-, Breite und Schopenhauerstraße. Die Parkautomaten benötigten dafür nur eine einfache Softwareumstellung.
Ausgeweitet wird die Parkraumbewirtschaftung zudem auf große Bereiche Babelsbergs, die Brandenburger und die Jägervorstadt sowie das Gebiet um den Hauptbahnhof (zu den Grenzen siehe Kasten). Auf welche Art die Parker in den größeren Parkzonen zur Kasse gebeten werden, ist noch offen. Drei Möglichkeiten gibt es: reine Anwohnerparkzonen wie in der Jägerstraße, eine reine Bewirtschaftung wie in Teilen der Dortustraße oder ein Mix aus Anwohner- und Bezahlparken für Jedermann wie in der Lindenstraße. Um das neue Konzept durchzusetzen, müsse verstärkt kontrolliert werden, sagte Goetzmann. Er plädierte für eine personelle Aufstockung des Ordnungsamtes, andernfalls sei das Gebiet kaum abzudecken.
Eine Absage erteilte Goetzmann der sogenannten Brötchentaste, die Kurzparkern ein kostenloses Abstellen des Autos für schnelle Besorgungen ermöglichen soll. „Wer mit dem Auto Brötchen holt, nutzt es an der falschen Stelle“, sagte der Stadtplanungschef. Die Klimabilanz solcher Kurztrips sei verheerend. Die Parkraumbewirtschaftung ist auch Teil des Klimaschutzkonzeptes der Landeshauptstadt. 3700 Tonnen Kohlendioxid sollen damit jährlich eingespart werden.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: