Landeshauptstadt: Stadt erstattet Anzeige
Stele an der Glienicker Brücke spurlos verschwunden
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Die Stadtverwaltung hat wegen des Diebstahls einer Mauerstele an der Glienicker Brücke Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Ein Mitarbeiter des Potsdam-Museums habe bemerkt, dass die Stele verschwunden ist und Strafanzeige gestellt. Auch die Rechtsabteilung habe Anzeige erstattet. Ersetzt werden könne die Stele in direkter Nähe zum Potsdamer Symbol der deutsch-deutschen Teilung derzeit nicht, teilte die Verwaltung auf eine Anfrage der Potsdamer CDU mit.
Die Stele wurde auf Initiative der CDU im Jahr 2002 in direkter Nähe zur Glienicker Brücke aufgestellt. Mit ihr sollten Zeugnisse von Teilung und Diktatur in der Landeshauptstadt sichtbar gemacht und der Mauerverlauf gekennzeichnet werden. Die Stele wurde durch Spenden realisiert und diente unter anderem am Tag des Mauerbaus als Ort des Gedenkens und als Mahnmal für die Maueropfer. Dabei war die Stele nicht einfach nur hingestellt worden, sie war im Boden einbetoniert. Selbst diese einbetonierten Ständer sind nicht mehr vorhanden. Der Platz an dem einst die Stele stand, ist nach deren Entfernung „sorgfältig versiegelt und verschlossen worden“, heißt es seitens der CDU. Die Christdemokraten sinnierten daher zuletzt auch darüber, ob die Stadtverwaltung selbst die Stele hat abbauen lassen oder den Abbau genehmigt hat. „Es wurde kein Auftrag zum Abbau gegeben“, erklärte Hannes Wittenberg in der Antwort an die CDU. Die Stadt will nun den früheren Mauerverlauf und authentische Orte der deutschen Teilung genauer darstellen. Dazu werde ab Oktober eine Kommission einberufen, hatte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Tag des Mauerbaus erklärt. Erste Ergebnisse, wie und wo daran erinnert werden kann, sollen im Frühjahr 2011 vorliegen. jab
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