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Landeshauptstadt: Stadt lässt Konzept für Mitte erarbeiten

Klipp beauftragt Architekten Wendland und Redlich /Vergabeverfahren und Leitbauten bis Juni

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Innenstadt - Ein Konzept für die Wiederherstellung der Stadtmitte will die Verwaltung im Juni 2010 vorlegen. Das gab Projektkoordinatorin Katharina Jantzen am Dienstagabend im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen bekannt. Dabei gehe es um die Vorhaben am Ufer der Alten Fahrt und um die sogenannten Leitbauten. Bereits im März will der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Grüne) ein Zwischenergebnis zum Vergabeverfahren der Grundstücke am Havelufer und zur Nutzung der neu zu errichteten Gebäude vorlegen.

Laut Klipp wolle die Stadt dabei „tolle Ideen ohne Investor“ vermeiden. Dreh- und Angelpunkt dürften daher realisierbare Nutzungskonzepte sein. Um die zu finden, arbeitet Potsdam mit dem Planungsbüro ProStadt zusammen. Dessen Geschäftsführer Rainer Emenlauer kritisierte einen Beschluss der Stadtverordneten, nach dem für den Neubau unmittelbar an der Langen Brücke, etwa am Standort des früheren Palasthotels, ein „vorgezogener Architektenwettbewerb“ vorgeschrieben sei. Die Verordneten wollten damit einen ihnen genehmen Entwurf erreichen. Der Stadtplaner machte klar, dass eine „Kopplungsvergabe“, das heißt ein Grundstücksverkauf samt Architektenentwurf, nach europäischem Vergaberecht nicht zulässig sei.

Die Verwaltung muss sich also in den nächsten Wochen darüber klar werden, auf welche Weise sie für die Grundstücke einen Investor findet, der die Intentionen der „Leitstrategie“ mitmacht. Denkbar sei die Auslobung von Investoren-Architektenwettbewerben oder die Koppelung vom Grundstücksverkauf an einen Bebauungsplan. Klipp kündigte an, dass die Verwaltung bis März dazu einen wasserdichten Vorschlag unterbreiten werde.

Wie das „Leitbildkonzept“ zur Einfügung historisierender Neubauten in die Umgebung von Landtagsschloss sowie Altem und Neuen Markt aussehen soll, liegt in den Händen zweier Potsdamer Architekten: Christian Wendland und Bernd Redlich. Zwischen ihnen soll es nach den Vorstellungen von Bauverwaltung und Sanierungsträger dieselbe Arbeitsteilung geben wie schon beim Aufbau des Fortunaportals. Wendland ist demnach damit beauftragt, die historischen städtebaulichen Grundlagen darzustellen, Redlichs Part ist die architektonische Seite des Vorhabens. Ein weiterer Auftrag geht an den Verkehrsplaner Herbert Staadt. Der Fachhochschulprofessor soll die verkehrstechnischen Grundlagen schaffen.

Die Stadtverordneten billigten den von Klipp und Jantzen vorgetragenen Fahrplan, allerdings ohne darüber abzustimmen. Ein Beschluss über den laut Tagesordnung angekündigten „Bebauungsplan Havelufer“ sei nicht möglich, „weil das Gesamtverfahren noch nicht soweit ist“, sagte Klipp. Da es sich bei den Grundstücken um kommunales Eigentum handele, sei, anders als bei Privatinvestoren, lediglich „ein einfacher Bebauungsplan“ zu erwarten, kündigte er an.Günter Schenke

Günter Schenke

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