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Unter Strom. Neonröhren leuchten unter der Leitung auch ohne Steckdose.

©  BI Golm

Landeshauptstadt: Stadt müsste Erdkabel alleine zahlen Golmer dürfen nicht zur Kasse gebeten werden

Golm - Die Verlegung der umstrittenen Golmer Stromleitung unter die Erde müsste aus der Stadtkasse bezahlt werden. Eine finanzielle Beteiligung der Anlieger könne nicht erzwungen werden und nur auf freiwilliger Basis erfolgen, heißt es in einer Mitteilungsvorlage der Stadt für die Sitzung des Hauptausschusses am Mittwoch in einer Woche.

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Golm - Die Verlegung der umstrittenen Golmer Stromleitung unter die Erde müsste aus der Stadtkasse bezahlt werden. Eine finanzielle Beteiligung der Anlieger könne nicht erzwungen werden und nur auf freiwilliger Basis erfolgen, heißt es in einer Mitteilungsvorlage der Stadt für die Sitzung des Hauptausschusses am Mittwoch in einer Woche. Zugleich gehe die Stadtverwaltung davon aus, dass nur wenige Grundstückseigentümer zu einer Beteiligung bereit wären.

Hintergrund ist die Forderung einer Golmer Bürgerinitiative, die Stromtrasse aus dem Potsdamer Ortsteil zu verbannen und unter die Erde zu verlegen. Der Leitungsnetzbetreiber Edis plant, die 110-Kilovolt-Leitung zu erneuern, will sie aber wieder entlang der seit 1936 bestehenden Trasse verlaufen lassen. Auch durch das nördlich von Golm gelegene Marquardt verläuft die Hochspannungsleitung, doch dort wird die Trasse im Zuge der Sanierung voraussichtlich verändert und um den Ortsteil herumführen. Allerdings sind die Bedingungen dort günstiger als in Golm, weil die Trasse entlang der Bahnstromtrasse und der B 273 über landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen geführt werden kann. Außerdem sind die benötigten Flächen zu 95 Prozent in öffentlicher Hand.

Seit Monaten diskutieren die Stadtverordneten nun über Möglichkeiten, auch die Golmer zu entlasten. Zuletzt hatte der Hauptausschuss die Stadt damit beauftragt, eine finanzielle Beteiligung der Grundstückseigentümer zu prüfen. Die Verwaltung sieht dies skeptisch und rechnet vor, dass die Grundstücke ohne Stromleitung insgesamt zwar rund 200 000 Euro mehr wert wären, es geht um eine Steigerung von elf und 15 Euro pro Quadratmeter Bauland. Allerdings schreibt die Stadt auch: „Die Wertsteigerung ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt für viele Eigentümer nicht relevant, da die Immobilien nicht verkauft werden sollen.“

Die Stadt sollte auch prüfen, ob sie die Kosten an den Leitungsbetreiber Edis in Raten zahlen könnte – so die Erdverkabelung denn aus dem städtischen Haushalt gezahlt würde. Laut Vorlage hat Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) mit Edis gesprochen und vereinbart, dass eine Ratenzahlung über fünf Jahre hinweg möglich wäre. Von 2015 bis 2019 müsste die Stadt dann jährlich 666 400 Euro zahlen, um die Erdverkabelung abzustottern. Insgesamt kostet diese aktuellen Schätzungen zufolge 2,8 Millionen Euro.

Die CDU brachte indes einen weiteren Antrag zu dem Thema ein. Jakobs soll gemeinsam mit Edis über die Finanzierung der Erdverkabelung sprechen – aber nicht den städtischen Haushalt belasten. wik

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