Landeshauptstadt: Stadt prüft Tram-Ampeln
Noch keine Konsequenzen aus tödlichem Unfall
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Potsdam-West – Auch fast zwei Monate nach dem tödlichen Unfall an der Tramhaltestelle Im Bogen / Zeppelinstraße prüft die Stadtverwaltung Maßnahmen, um die Sicherheit an ähnlichen Haltestellen zu verbessern. Mit einer Entscheidung sei im vierten Quartal zu rechnen, teilte Stadtsprecher Markus Klier mit.
Am 26. Juni war an der Haltestelle in der Zeppelinstraße gegen 22.05 Uhr ein vierjähriges Mädchen nach dem Aussteigen aus der Straßenbahn von einem vorbeifahrenden BMW erfasst worden. Das Kind wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert und starb an den Verletzungen. Gegen den 23-jährigen BMW-Fahrer aus Werder/Havel wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Sollte der Mann verurteilt werden, müsste er mit bis zu fünf Jahren Gefängnis rechnen. An der Unglücksstelle in der Zeppelinstraße befindet sich eine Ampel, die auf Rot schaltet, wenn eine Tram hält, um den Autoverkehr hinter der Tram zu stoppen. Sie war fünf Minuten vor dem Unfall ausgeschaltet worden – inzwischen läuft sie im 24-Stunden-Betrieb.
Die Ermittlungen zu dem Unfall hat die nunmehr die Staatsanwaltschaft übernommen. Das Gutachten der Prüfgesellschaft Dekra zum Unfallhergang stehe noch aus, so Staatsanwalt Christoph Lange. Er rechne in den nächsten Wochen mit einem Ergebnis. Es soll auch klären, mit welcher Geschwindigkeit der BMW-Fahrer unterwegs war. Dem Mann wird vorgeworfen, gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen zu haben, wonach er vor der Haltestelle hätte stoppen oder zumindest auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen müssen. Laut einem Zeugen soll der Fahrer sich an einem wegen der Tram haltenden Taxi vorbeigedrängelt haben. Das Ergebnis der Obduktion der Leiche des Mädchens liegt der Staatsanwaltschaft noch nicht vor. mar
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