Landeshauptstadt: Stadt prüft Tram nach Eiche weiter Verkehrsplaner erwägen auch Filmstadt-Tram
Innenstadt - Bei der Bürgerinitiative gegen die Tram durch Eiche kam das nicht gut an: Die Stadt hält vorerst weiter an den Plänen für eine neue Tramlinie zum Wissenschaftsstandort Golm fest. Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes (STEK) Verkehr, das momentan erarbeitet wird, haben die drei beauftragten Büros mehrere Szenarien für die Strecke geprüft – im Ergebnis empfehlen sie eine „vertiefende Untersuchung“ der Eiche-Tram, wie Reinhard Giehler von der Verkehrsmanagementzentrale Berlin (VMZ) am Montagabend bei einer Diskussionsrunde zum neuen Verkehrskonzept sagte.
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Innenstadt - Bei der Bürgerinitiative gegen die Tram durch Eiche kam das nicht gut an: Die Stadt hält vorerst weiter an den Plänen für eine neue Tramlinie zum Wissenschaftsstandort Golm fest. Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes (STEK) Verkehr, das momentan erarbeitet wird, haben die drei beauftragten Büros mehrere Szenarien für die Strecke geprüft – im Ergebnis empfehlen sie eine „vertiefende Untersuchung“ der Eiche-Tram, wie Reinhard Giehler von der Verkehrsmanagementzentrale Berlin (VMZ) am Montagabend bei einer Diskussionsrunde zum neuen Verkehrskonzept sagte. Auch die Tram durch die Großbeerenstraße zur besseren Erschließung der Filmstadt haben die Verkehrsplaner wieder auf dem Schirm.
Für die Golm-Tram prüften sie zwei Szenarien: Bei einer südlichen Trassenführung würden demnach täglich knapp 3500 Menschen die Tram nutzen – gut 2000 Menschen aus dem Alten Rad in Eiche führen jedoch weiter Bus. Bei der Trassenführung durch den Ortskern Eiche rechnet die VMZ-Studie mit 5500 Tramfahrern und nur noch 550 Buspassagieren. Vertreter der Bürgerinitiative gegen die Tram kritisierten die Pläne am Montag erneut als „Lacherfolg“. So führte die Trasse direkt durch ein Haus und über einen Friedhof, hieß es. Zudem beklagten Vertreter der Initiative die fehlende Einbeziehung der Anwohner.
Auch bei der Großbeerenstraße prüften die Verkehrsplaner zwei Varianten: Eine Tram vom Keplerplatz zum S-Bahnhof Babelsberg hätte täglich etwa 4500 Nutzer, die verlängerte Tram vom Keplerplatz über die Großbeerenstraße zum Hauptbahnhof dagegen 15 400. Damit würden nicht nur Steinstücken und das südliche Babelsberg besser ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden, sondern auch die Schlaatz-Trasse deutlich entlastet: Statt bislang 22 000 Fahrgästen täglich rechnen die Planer dann mit 11 800.
Eine Absage geben sie dagegen für die „Havelspange“: Ein dritter Havelübergang würde zwar die Zeppelinstraße und die Breite Straße entlasten, dafür in der Forststraße und Am Neuen Palais für neue Belastung sorgen. Die Ziele des Luftreinhalteplans zur Verbesserung der Luftqualität – Probleme gibt es bekanntlich in der Breiten Straße, in der Zeppelinstraße und in der Behlertstraße – könnten auch ohne die Havelspange realisiert werden.
Die Verkehrsplaner gehen davon aus, dass der Binnenverkehr mit Kfz bis 2025 trotz steigender Einwohnerzahl um 18 Prozent zurückgeht. Mit zunehmendem Durchgangsverkehr werden insgesamt aber trotzdem drei bis vier Prozent mehr Autos in Potsdam unterwegs sein. Dafür sollen die Potsdamer mehr radeln: Der Anteil der mit dem Rad zurückgelegten Strecken soll bis 2025 auf 27 Prozent steigen, 2008 lag er bei 24 Prozent. jaha
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