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Landeshauptstadt: Stadt schreibt Beratung für Flüchtlinge aus Diakonie-Team wurde nach elf Jahren gekündigt

Die Mitarbeiter der Flüchtlingsberatungsstelle des Diakonischen Werkes fürchten um ihre Arbeitsplätze und die qualifizierte Betreuung von Flüchtlingen in Potsdam: Dem Diakonischen Werk sei seitens der Stadt der Betreibervertrag zum Jahresende gekündigt worden – ohne Begründung, wie Teamleiterin Katrin Böhme sagt. „Es gab vorher weder Anzeichen für diesen Schritt noch wurde der Träger auf fachliche Mängel oder einen offenen Beratungsbefarf hingewiesen.

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Die Mitarbeiter der Flüchtlingsberatungsstelle des Diakonischen Werkes fürchten um ihre Arbeitsplätze und die qualifizierte Betreuung von Flüchtlingen in Potsdam: Dem Diakonischen Werk sei seitens der Stadt der Betreibervertrag zum Jahresende gekündigt worden – ohne Begründung, wie Teamleiterin Katrin Böhme sagt. „Es gab vorher weder Anzeichen für diesen Schritt noch wurde der Träger auf fachliche Mängel oder einen offenen Beratungsbefarf hingewiesen.“ Eine Übergabe der komplexen Fallarbeit bis zum Jahresende hält sie für utopisch. Für die derzeit betreuten 238 Flüchtlinge sei unklar, wer ab Januar 2014 ihr Ansprechpartner ist, kritisiert sie.

Diesen Vorwurf wies Stadtsprecher Jan Brunzlow auf PNN-Anfrage zurück: Die Stadt habe die Gründe für die Kündigung des Betreibervertrages mit dem Geschäftsführer des Diakonischen Werkes besprochen. Der Vertrag über die Beratung für Flüchtlinge in Wohnungen müsse nach elf Jahren angepasst werden, das städtische Rechtsamt habe aufgrund der umfangreichen Änderungen zur Neuausschreibung geraten, erläuterte der Stadtsprecher. Bislang sei der Vertrag „recht pauschal“ gestaltet – die Stadt zahlt zwei Personalstellen für die Beratung. Künftig sollen auch konkrete Anforderungen für die Beratungsarbeit vertraglich festgehalten werden. Dabei sollen zum Beispiel die Erkenntnisse des neuen Leitfadens zur Unterbringung für Flüchtlinge einfließen. Man habe das Diakonische Werk ausdrücklich aufgefordert, sich an der Ausschreibung zu beteiligen, so der Stadtsprecher.

Auch die Sorgen um die Zukunft der Flüchtlingsberatung ab Januar teilt die Stadt nicht: „Die Beratungsstelle ist nicht gefährdet, die wird es weiter geben“, sagte Brunzlow. Ob diese allerdings vom selben Träger betrieben wird, werde sich im Ausschreibungsverfahren zeigen.

Für Katrin Böhme steht mit der Kündigung der Stadt auch die Existenz des seit 16 Jahren aufgebauten Fachdienstes für Migranten auf dem Spiel. „Neben der überregionalen Flüchtlingsberatung bildeten die von der Stadt finanzierten zwei Personalstellen bisher die Grundlage der Arbeit“, sagt sie. Der Vertrag mit der Stadt sei „Garant für eine kontinuierliche Arbeit“ gewesen und habe die Einwerbung von Mitteln für weitere Projekte erst möglich gemacht. jaha

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