Landeshauptstadt: Stadt sichert Schulen gegen Amoktäter 2013 Alarmsysteme an 16 Einrichtungen
Ein Drittel der rund 45 Potsdamer Schulen soll im kommenden Jahr mit einem Amoklauf-Alarmsystem ausgerüstet sein. Dann würden bis zu 16 Schulen über eine solche Alarmanlage verfügen, sagte der Sprecher des Kommunalen Immobilienservice, Markus Klier, auf PNN-Anfrage.
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Ein Drittel der rund 45 Potsdamer Schulen soll im kommenden Jahr mit einem Amoklauf-Alarmsystem ausgerüstet sein. Dann würden bis zu 16 Schulen über eine solche Alarmanlage verfügen, sagte der Sprecher des Kommunalen Immobilienservice, Markus Klier, auf PNN-Anfrage. Der KIS verwaltet die Schulgebäude der Stadt. „Bis zum heutigen Tag wurden an neun Schulen solche Meldeanlagen installiert und andere vorbeugende Maßnahmen zur Gefahrenabwehr getroffen“, sagte Klier. Voraussichtlich noch in diesem Jahr werde eine weitere Schule mit einem Alarmsystem bestückt. 2013 seien weitere sechs Schulen an der Reihe.
Welche Schulen genau mit solchen Systemen ausgerüstet sind oder werden, dazu will der KIS keine Angaben machen. „Wir geben aus Sicherheitsgründen auch keine Details der Amoksysteme heraus“, sagte Klier. Bekannt ist lediglich, dass Warnsysteme am Oberstufenzentrum I in der Nauener Vorstadt, in der Theodor-Fontane-Oberschule in der Waldstadt, in der Pierre-de-Coubertin-Oberschule am Stern, in der Käthe-Kollwitz-Oberschule in der Brandenburger Vorstadt und in der Voltaire-Gesamtschule in der Innenstadt existieren. Klier bestätigte, dass auch zwei Grundschulen bereits gesichert seien. Mit Ausnahme eines Gebäudes seien alle Gefahrenmeldeanlagen kabelgebunden, sie könnten beispielsweise mit einem Schalter ausgelöst werden. Dann sollen die notwendigen Informationen im Falle eines Amoklaufs übertragen werden – etwa an eine Meldezentrale. In der Schule werde zum Beispiel über Lautsprecher gewarnt, hieß es weiter.
Die Installation der Anlagen kostet die Stadt Geld. Für 2012 seien 250 000 Euro dafür eingeplant, sagte Klier. Die Kosten für die beabsichtigten Alarmsysteme im kommenden Jahr würden nach derzeitigen Schätzungen etwa 270 000 Euro betragen. 2011 seien bereits 215 000 Euro ausgegeben worden. Dies ergebe eine Gesamtsumme von 735 000 Euro. Nach KIS-Angaben werden die Schulen, die eine Anlage erhalten, nach einer Prioritätenliste ausgewählt. In nicht-öffentlicher Sitzung sei darüber bereits der Bildungsausschuss informiert worden, hieß es.
Das Engagement der Stadt ist freiwillig: Nach dem blutigen Amoklauf in einer Schule im schwäbischen Winnenden vor mehr als drei Jahren hatte das Land Brandenburg bei seiner Forderung nach individuellen Notfallplänen an allen Schulen auf technische Anforderungen für Alarmsysteme verzichtet. HK
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