Landeshauptstadt: Stadt soll Ersatzlehrer bezahlen
Der Potsdamer Bildungsausschuss hat sich am Dienstag mit knapper Mehrheit für eine Neuauflage des Lehrervertretungsfonds ausgesprochen. Der Vorschlag war in der Abstimmung über den aktuellen Bürgerhaushalt auf den neunten Platz gekommen.
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Der Potsdamer Bildungsausschuss hat sich am Dienstag mit knapper Mehrheit für eine Neuauflage des Lehrervertretungsfonds ausgesprochen. Der Vorschlag war in der Abstimmung über den aktuellen Bürgerhaushalt auf den neunten Platz gekommen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte allerdings im Vorjahr bereits angekündigt, diese Aufgabe nicht weiterzufinanzieren und wollte das Land finanziell in die Pflicht nehmen. Die Fortführung des Lehrerersatzfonds kostet laut Stadtverwaltung jährlich 70 000 Euro. Das sei nicht mehr möglich, weil die Stadt sparen müsse. Gespräche mit dem Land über eine Ausweitung der Vertretungsreserve waren jedoch jüngst gescheitert. Auch im Bildungsausschuss wurde das Land kritisiert. „Die Unterrichtsvertretung ist Aufgabe des Landes. Der Konflikt sollte aber nicht auf dem Rücken der Schüler ausgetragen werden“, so Ausschussmitglied Stefan Wollenberg (Linke). Im vergangenen Schuljahr hatte Potsdam 70 000 Euro zur Verfügung gestellt, um den Unterrichtsausfall an den Schulen einzudämmen. Mehr als 4600 Unterrichtsstunden konnten so vertreten werden. Die eingesetzten Honorarkräfte dürfen allerdings nicht tatsächlich unterrichten, sondern sollen eine angemessene, möglichst qualifizierte Betreuung gewährleisten. Ob der Fonds wieder aufgelegt wird, entscheidet die Stadtverordnetenversammlung. mar
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