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Streicher statt Streichen. Die Schüler des Helmholtz-Gymnasiums wollen ihre Extra-Stunden Englisch und Musik behalten.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Stadt stockt bei Gesamtschulen auf Verwaltung will Elternwille nicht mehr ignorieren

Potsdams Stadtverwaltung steuert bei ihren Planungen für das im Herbst beginnende Schuljahr 2011/ 2012 um. Statt bisher rund 340 Plätzen in Gesamtschulen soll es dann 410 bis 420 Gesamtschul-Plätze geben – also drei Klassenzüge oder rund 75 Plätze mehr.

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Potsdams Stadtverwaltung steuert bei ihren Planungen für das im Herbst beginnende Schuljahr 2011/ 2012 um. Statt bisher rund 340 Plätzen in Gesamtschulen soll es dann 410 bis 420 Gesamtschul-Plätze geben – also drei Klassenzüge oder rund 75 Plätze mehr. Das sagte Dietmar Weiberlenn, Potsdams Schulplaner in der Stadtverwaltung, am Freitag nach einem Treffen mit dem für Potsdam zuständigen Schulamt in Brandenburg an der Havel. „Wo die Plätze geschaffen werden, müssen jetzt weitere Gespräche ergeben“, so Weiberlenn. Zugleich bestätigte er, dass damit Pläne für ein neues Gymnasium in Potsdam-West vorerst „vom Tisch“ seien. Unklar sei auch, ob eine weitere Oberschule, die am Schlaatz entstehen sollte, nötig sei.

Wie berichtet, hatten Potsdams Eltern bei der diesjährigen Wahl der weiterführenden Schulen für die Sechtklässler, dem sogenannten Ü7-Verfahren, ihre Kinder vor allem für Gesamtschulen eingetragen – im Trend der vergangenen Jahre, aber gegen die Planungen der Schulverwaltung und der Stadtverordneten, die die Gesamtschulkapazitäten verringert haben. Knapp 500 Schüler hatten sich für Gesamtschulen angemeldet, hieß es Anfang der Woche. Dennoch sei die nun angestrebte Zahl von 420 Gesamtschul-Plätzen ausreichend, sagte Schulamtsleiter Ulrich Rosenau den PNN – denn „Über-Kreuz-Bewerbungen“ von Schülern für mehrere Schulen oder Schulformen müssten berücksichtigt werden. In Richtung der Stadt sagte Rosenau, Ziel müsse es sein, den langfristigen Wunsch von Eltern nach Gesamtschulen mit einer passenden Schulstruktur zu befriedigen. Das versprach die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung: Das Wahlverhalten der Eltern und Kinder und die damit verbundene „starke Nachfrage“ nach Gesamtschulplätzen solle in der „zukünftigen Schulentwicklung Potsdams“ eine „größere Berücksichtigung finden“, hieß es in der Erklärung.

Allerdings: Die Planungen für das neue Gymnasium in Babelsberg, die jetzige Goethe-Gesamtschule, sind laut Stadtverwaltung derzeit nicht in Frage gestellt. Es gebe „Einvernehmen“ mit dem Schulamt darüber, dass die derzeitigen Gymnasialkapazitäten – inklusive dem neu entstehenden Gymnasium in der Kopernikusstraße – für die Stadt Potsdam „ausreichend“ sind. Zugleich bestätigte Weiberlenn, dass die 75 neuen Gesamtschule-Plätze abhängig davon seien, dass für die Schüler auch Räumlichkeiten gefunden werden.

Bereits am Mittwoch hatten die Stadtverordneten beschlossen, dass die Verwaltung prüfen soll, ob am Standort Ernst-Haeckel-Straße einer Filiale der Voltaire-Gesamtschule eröffnet werden kann. Sie stimmten damit für einen Antrag von SPD und CDU, die alternativ vorschlagen, auch ohne Voltaire-Schule dort eine Gesamtschule zu öffnen. H. Kramer

H. Kramer

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