Landeshauptstadt: Stadt streicht Geld für Pilzberatung Letzte Saison für Infostand am Bassinplatz

Grüner Täubling, schmackhafter Champignon oder doch tödlich giftiger Knollenblätterpilz? Solche Fragen wird Wolfgang Bivour ab nächstem Jahr nicht mehr beantworten: Sein Vertrag als Pilzberater im Auftrag des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes Potsdam läuft Ende 2004 aus und wird nicht verlängert. Die Stadt stellt für diesen Service kein Geld mehr zur Verfügung. „Natürlich bin ich enttäuscht“, sagt Bivour, der mit zwei Mitarbeitern dieses Jahr zum wohl letzten Mal seinen Pilz-Infostand beim Wochenmarkt auf dem Bassinplatz aufstellen kann. „Wir haben die Beratung eigentlich aus reinem Idealismus gemacht“, sagt Bivour, „Das Geld von der Stadt war nur als kleine Aufwandsentschädigung gedacht.“ Die Auflösung seines Vertrages flatterte vor einigen Tagen in den Briefkasten von Pilzfreund Bivour. „In dem Schreiben stand, dass mir bei besserer Kassenlage durchaus wieder ein Vertrag angeboten werden könne.“ Doch daran glaubt Bivour nicht. Aufgeben möchte er trotzdem nicht: „Vielleicht finden sich in der freien Wirtschaft noch Sponsoren.“ Die Stadt konnte gestern noch keine Angaben zum Aus für die Pilzberatung machen. Doch dieses Jahr werden unsichere Pilzesammler noch einmal kostenlos am Bassinplatz beraten. „Wie jedes Jahr wollen wir auch eine kleine Ausstellung mit besonderen Pilzen machen“, sagt Bivour. Und die aktuelle Situation im Wald? „Das Wetter ist zur Zeit noch etwas zu trocken. Spätestens, wenn es wieder regnet, wird aber das Wachstum der Pilze gefördert.“ Der Stand von Bivour und seinem Team ist ab heute bis voraussichtlich Ende Oktober geöffnet, mit Ausnahme des 18. Septembers jeweils sonnabends und dienstags von 9 bis 12 Uhr. HK