zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Stadt-und Landesbibliothek: Umbau in Sicht

8,5 Millionen Euro veranschlagt / Modell im Stadthaus noch bis Ende Januar zu sehen

Stand:

Innenstadt - Der Umbau der Stadt- und Landesbibliothek Am Kanal ist in greifbare Nähe gerückt. „Wir hoffen 2008 mit dem Bau beginnen zu können“, sagt Bernd Richter vom Kommunalen Immobilienservice (KIS). Auf 8,5 Millionen Euro veranschlagt er die Kosten für die Rekonstruktion des fünfgeschossigen Stahlbetonbaus. Das Geld hofft der KIS zum Teil aus Mitteln des Hauptstadtvertrages locker machen zu können.

Ein erstes Modell der umgebauten Bibliothek ist zurzeit in der zweiten Etage des Stadthauses im Rahmen der Ausstellung „16 Jahre kommunales Bauen“ zu sehen. Zur gestrigen Eröffnung war der Architekt Reiner Becker zugegen, dessen Büro die Entwürfe, hervorgegangen aus einem Gutachterverfahren, geliefert hat.

Aus dem DDR-Bau soll laut Becker durch die umfassende Sanierung ein „Ort der Leichtigkeit“ entstehen. Diese Formulierung bezieht sich sowohl auf den Innenausbau als auch auf das Äußere. Wie der Architekt erklärt, handele es sich um eine „vorgebaute Fassade“, die dem Bau seine derzeitige Strenge nehmen solle. Die Einzelheiten der Fassadengestaltung seien aber noch offen.

Genauere Vorstellungen bestehen jedoch über die Erneuerung des Inneren, die wegen des nicht mehr zeitgemäßen Zustandes dringend geboten scheint. Laut Becker sei der Brandschutz des Gebäudes „nicht perfekt“. Für die Benutzung durch Behinderte sei es denkbar ungeeignet. Jahrelange Bemühungen um den Einbau eines Behindertenfahrstuhls blieben mit Hinweis auf die Kosten und den bevorstehenden Umbau unerfüllt.

Bei dem im Stadthaus ausgestellten Modell lassen sich die einzelnen Etagen abnehmen und damit ein Blick in das künftige Innere tun. Einbezogen in die Erneuerung ist der Bereich der früheren Humboldt-Bibliothek. Auf diese Weise entsteht ein großer Foyerbereich. In diesem haben die Architekten zwei „Glasblasen“, das heißt verglaste runde Säle vorgesehen. In dem einen soll künftig die Kinderbibliothek Platz finden und der andere bietet auf über hundert Quadratmetern die Möglichkeit, kleinere Veranstaltungen, zum Beispiel Lesungen, auszurichten. Über eine Wendeltreppe oder über den Fahrstuhl geht es hinauf in die Freihandbereiche; die zwei oberen Etagen sollen durch Fremdvermietung einen wirtschaftlich günstigeren Betrieb des Gebäudes ermöglichen.

Das Stahlbetonskelett bleibt im Wesentlichen unangetastet. „Das ist in Ordnung, das könnte auch von Le Corbusier oder einem anderen Architekten stammen“, sagt Becker. Was mit dem großen Wandbild im jetzigen Foyer wird, sei noch unentschieden. „Wir wollen es erhalten“, versichert der Architekt. Denkbar wäre eine räumliche Verschiebung, da es sich beim Untergrund um keine tragende Wand handele.

Die Ausstellung im Stadthaus ist noch bis Ende Januar zu sehen. Sie zeigt auf zwanzig modern gestalteten Schautafeln und in vier Modellen vollendete und nicht vollendete Bauten in Potsdam. Unter den nicht vollendeten Gebäuden sind neben der Stadt- und Landesbibliothek die Entwürfe für die neue Feuerwache in der Holzmarktstraße ausgestellt. Die Gestaltung der kleinen Schau lag in den Händen des KIS und dem städtischen Bereich Marketing und Kommunikation. Die Entwürfe für das moderne Design lieferte Vivien Taschner.Günter Schenke

Günter Schenke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })