Landeshauptstadt: Stadt verweigert Dreherlaubnis
Am Rande einer Kleingärtnerversammlung zur Wildschweinplage ist es am Dienstagabend zu einem Eklat gekommen. Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes verwiesen ein Fernsehteam des Norddeutschen Rundfunks (NDR) der Veranstaltung, obwohl sie gar nicht Hausrecht hatten.
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Am Rande einer Kleingärtnerversammlung zur Wildschweinplage ist es am Dienstagabend zu einem Eklat gekommen. Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes verwiesen ein Fernsehteam des Norddeutschen Rundfunks (NDR) der Veranstaltung, obwohl sie gar nicht Hausrecht hatten. Der NDR hatte von Kleingärtnern von der Versammlung erfahren und wollte eine kleine Szene für die bekannte Dokumentarserie „Expeditionen ins Tierreich“ drehen.
Dazu war das Team in die Gaststätte „Zur Krähe“ gekommen, in der die Kleingartenvereine mit der Stadtverwaltung über die Eindämmung der Wildschweinplage beraten wollten. Die Urbanisierung des Wildes, also dessen Eindringen in die Städte, ist ein Thema der Serie.
Die zwei eingeladenen Ordnungsamtsmitarbeiter erklärten gegenüber den NDR-Journalisten, die Infos über die Eindämmung der Wildschweinplage seien für die betroffenen Kleingärtner bestimmt, nicht aber für die Medien. Versuche, die Stadtvertreter umzustimmen, blieben erfolglos. Der Vorstand des Gartenvereins „Krähenbusch“ hatte allerdings durch Aushänge jedermann zu der Versammlung eingeladen und sie somit öffentlich gemacht. Auch dass beim Platzverweis für die Fernsehjournalisten sein Hausrecht nicht einmal im Ansatz Beachtung fand, berührte den Vorstand unangenehm. Rathaus-Sprecherin Regina Thielemann stand auf Anfrage gestern ihren Verwaltungskollegen bei. Ohne Genehmigung durch ihr Amt gebe es keinen Fernsehmitschnitt. Als gegen die Pressefreiheit gerichtet könne sie das Verhalten nicht einstufen. Ob der NDR bei ordnungsgemäßer Antragstellung eine Drehgenehmigung erhalten hätte, ließ sie offen.Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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