Landeshauptstadt: Stadt will 350 000 Euro mehr zahlen TMB wird erneut Tourismus-Dienstleister
Es geht um knapp 350 000 Euro mehr Zuschuss pro Jahr: Die Stadtverwaltung will nun doch wieder die landeseigene Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB) mit dem Tourismusmarketing beauftragen. Das Vorgehen sollen die Stadtverordneten am kommenden Mittwoch im Hauptausschuss kurzfristig absegnen.
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Es geht um knapp 350 000 Euro mehr Zuschuss pro Jahr: Die Stadtverwaltung will nun doch wieder die landeseigene Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB) mit dem Tourismusmarketing beauftragen. Das Vorgehen sollen die Stadtverordneten am kommenden Mittwoch im Hauptausschuss kurzfristig absegnen. Tun sie es nicht, stünde Potsdam zum Jahresende ohne Dienstleister für den Tourismus-Service da, warnt die Stadtverwaltung. Auch die Tourismus-Informationen im Hauptbahnhof und in der Brandenburger Straße wären dann ohne Betreiber.
Eigentlich hatte die Stadt bereits Ende 2013 angekündigt, den nun vor der Neuauflage stehenden Vertrag mit der TMB-Tochter Potsdam Tourismusservice (PTS) nach zehn Jahren Laufzeit zu kündigen. Doch eine europaweite Ausschreibung sei bisher ergebnislos verlaufen, wie die Wirtschaftsförderung jetzt den Stadtverordneten mitteilte. Bei einem Interessenbekundungsverfahren habe sich gezeigt, dass es für die Tourismusarbeit der Stadt nur einen sehr begrenzten Anbieter-Markt gebe: Gerade Potsdams erfolgreiche touristische Entwicklung mit mehr als einer Million Übernachtungen pro Jahr erfordere Qualität und Professionalität, die nur wenige Dienstleister gewährleisten könnten. Zugleich sei die Übernahme des bisherigen Vertragsmodells aufgrund gänzlich geänderter Rahmenbedingungen nicht möglich.
Um dennoch die Tourismus-Dienstleistungen zu sichern, will die Stadt mit der PTS nun einen Übergangsvertrag für 2015 abschließen. Dieser sehe Leistungen von 2,1 Millionen Euro vor, 60 Prozent davon wolle die TMB selbst erwirtschaften. Für den Rest zahlt die Stadt – und zwar mit 944 000 Euro deutlich mehr als bisher. Bislang hatte die TMB-Tochter nur rund 600 000 Euro erhalten. Die Wirtschaftsförderung begründet den gestiegenen Zuschuss unter anderem mit dem deutlich gestiegenen Personalaufwand durch die steigende Zahl Touristen. Zudem müsse die TMB mit Einbußen durch sinkende Vermittlungsprovisionen wegen eines veränderten Buchungsverhaltens der Gäste kämpfen. Ebenso habe die PTS nach einem Gerichtsurteil die eigenen Stadtrundfahrten einstellen müssen – wie berichtet hatten konkurrierende Anbieter geklagt und eine Wettbewerbsverzerrung moniert. Zugleich betont die Wirtschaftsförderung, im kommenden Jahr solle die Ausschreibung für das Tourismus-Marketing erneut aufgenommen und diesmal abgeschlossen werden.HK
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