Landeshauptstadt: Stadt will Archiv-Haus retten Heute massive Umbauten im Hausinneren geplant
Das von akuter Schließung bedrohte Alternativzentrum Archiv dürfte heute einer Baustelle gleichen. Ein Babelsberger Bauunternehmer lässt unter anderem drei Brandschutztüren einbauen.
Stand:
Das von akuter Schließung bedrohte Alternativzentrum Archiv dürfte heute einer Baustelle gleichen. Ein Babelsberger Bauunternehmer lässt unter anderem drei Brandschutztüren einbauen. Dies war eine der vorläufigen Auflagen der Bauaufsicht, nachdem die Potsdamer Feuerwehr vergangenen Monat eine Brandschau in dem maroden Haus durchgeführt hatte.
Gleichzeitig widersprach die Stadtverwaltung einem Bericht der PNN, wonach das Einbauen der Türen nur aufschiebende Wirkung bis zum 31. Dezember habe und das Gebäude ab 1. Januar 2009 nicht weiter als Versammlungsstätte genutzt werden dürfe. Dies hatte die Bauaufsicht in einem Schreiben vom vergangenen Donnerstag Woche formuliert, das den PNN vorliegt. „Das ist die falsche Botschaft“, sagte Stadtsprecherin Rita Haack und verwies darauf, dass die Stadt gerade daran arbeite, dass das Jugendzentrum nicht geschlossen werde. Dazu seien der Kommunale Immobilienservice, die Fachbereiche Kultur und Museum sowie die Bauaufsicht „im engen Kontakt“ mit dem Trägerverein Archiv e.V., sagte Haack. Nach den derzeitigen Umbauarbeiten würden in wenigen Tagen die „nächsten Schritte der Begutachtung, Kostenermittlung und des Verfahrens“ zwischen den Beteiligten beraten. „Dann stimmen wir auch die weitere Terminschiene ab“, sagte Haack. So soll es eine weitere Brandschau geben, bei der ermittelt werde, wie teuer weitere nötige Sicherheitsauflagen werden könnten, hieß es im Umfeld der Verhandlungen.
Der Hauptausschuss hatte sich am vergangenen Mittwoch mit breiter Mehrheit für die Rettung des Archivs ausgesprochen. Auf den Beschluss verwiesen gestern sowohl Potsdams SPD-Chef Mike Schubert sowie Grünen-Chef Nils Naber. Auch weitere Unterstützer meldeten sich zu Wort. Stadtjugendring-Chef Dirk Harder schlug vor, die erwarteten mehreren 100 000 Euro aus dem Verkauf des Skatehallengeländes in der Behlertstraße für Jugendkultur zu verwenden. Lutz Boede von Die Andere forderte einen neuen Vertrag für das Archiv: Das jetzt geltende Papier wälze die Eigentümerpflichten der Stadt in „unakzeptabler Weise“ auf den Trägerverein ab. Die Stadt müsse deutlich machen, dass das Archiv auch nicht in Frage stehe, falls sich mehr Investitionsbedarf ergäbe. HK
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: