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Landeshauptstadt: Stadt will Biosphäre betreiben Stadtparlament soll im November entscheiden

Bornstedter Feld - Die defizitäre Biosphäre wird womöglich dauerhaft von der Stadt oder einem ihrer Unternehmen betrieben. Nach PNN-Informationen sollen die Stadtverordneten im November zunächst den Stopp der laufenden Ausschreibung beschließen.

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Bornstedter Feld - Die defizitäre Biosphäre wird womöglich dauerhaft von der Stadt oder einem ihrer Unternehmen betrieben. Nach PNN-Informationen sollen die Stadtverordneten im November zunächst den Stopp der laufenden Ausschreibung beschließen. Die vom Rathaus favorisierte Variante sieht weiter vor, keine neue Ausschreibung mehr zu starten, sondern die Tropenhalle bis 2017 wie bislang selbst zu managen. 2017 endet die Fördermittelzweckbindung für das zur Bundesgartenschau 2001 errichtete Gebäude. Danach kann es auch anders genutzt werden.

Im Detail wollte die Stadtverwaltung ihre Pläne am Dienstag nicht bestätigen. Wie Stadtsprecherin Regina Thielemann am Dienstag auf PNN-Anfrage lediglich erklärte, soll dem Stadtparlament in zwei Monaten eine Beschlussvorlage mit „möglichen Handlungsvarianten“ zum Betrieb der Biosphäre vorgelegt werden. Die Stadt sei zur „unbedingten Vertraulichkeit im Vergabeverfahren verpflichtet“, um Schadenersatzansprüche der Bieter zu vermeiden, so die Sprecherin. Sie wollte vor diesem Hintergrund auch nicht bestätigen, dass der letzte verbliebene Bewerber um die Biosphäre plant, sie als Dino-Freizeitpark zu nutzen und dafür auch Grundstücke im Umfeld der Halle erwerben will. Wie berichtet war ein weiterer Bewerber, der die Tropenhalle zu einer Krokodilfarm umbauen wollte, aus dem Verfahren ausgestiegen.

Der Hintergrund für die Planspiele ist klar: Die Halle muss noch fünf Jahre lang als „touristische Einrichtung“ betrieben werden, sonst droht die Rückzahlung von 21,5 Millionen Euro Fördermitteln. Für die Zeit nach 2017 gibt es nach PNN-Informationen etwa bei der SPD Überlegungen, die Halle für den wachsenden Stadtteil Bornstedter Feld zu nutzen. Für den Betrieb flossen in den vergangenen beiden Jahren jeweils 1,7 Millionen Euro aus der Stadtkasse. Die derzeitige Ausschreibung läuft bereits seit Dezember 2010. Den zögerlichen Fortgang hatte die Stadt stets mit einem millionenschweren und noch nicht beendeten Rechtsstreit zwischen Rathaus und damaligen Baufirmen um die Baukosten für die Tropenhalle begründet – für den Fall einer Niederlage wurden Rücklagen in Höhe von 3,6 Millionen Euro gebildet. 2007 war dem damaligen Biosphären-Betreiber das Geld ausgegangen. Eine erste Ausschreibungsrunde für die Tropenhalle war Ende 2010 gestoppt worden. Der 2007 übergangsweise abgeschlossene Betreibervertrag für die Biosphäre mit einer Tochtergesellschaft der kommunalen Pro-Potsdam-Holding war erst zuletzt vom 30. Juni bis zum Ende des Jahres verlängert worden. HK/pee

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