Landeshauptstadt: Stadt will Legalität für Schwarzbauten Bauausschuss empfiehlt B-Plan für Laubenkolonie
Grube - Entgegen dem Votum des Ortsbeirates hat der Bauausschuss die Auslegung des Bebauungsplanes für ein Wochenendhausgebiet am Feldweg im Ortsteil Grube empfohlen. Der B-Plan bedeutet die Legalisierung von Schwarzbauten, so die Einschätzung von Grubes Ortsvorsteher Stefan Gutschmidt (parteilos).
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Grube - Entgegen dem Votum des Ortsbeirates hat der Bauausschuss die Auslegung des Bebauungsplanes für ein Wochenendhausgebiet am Feldweg im Ortsteil Grube empfohlen. Der B-Plan bedeutet die Legalisierung von Schwarzbauten, so die Einschätzung von Grubes Ortsvorsteher Stefan Gutschmidt (parteilos). Vor und nach der Wende seien viele Wochenendhäuser ohne Baugenehmigung entstanden. Werde der B-Plan Nr. 110 rechtswirksam, könnten die Besitzer ihre Provisorien abreißen und legal neu bauen, so Gutschmidt. Der Ortsbeirat empfehle, zumindest die Höchstgröße der Hauptgebäude von geplanten 50 Quadratmetern auf 30 zu verringern, die der Nebengebäude von 30 auf zwölf. Ein Änderungsantrag von Christian Seidel (SPD), dem Vorschlag des Ortsbeirates zu folgen, fand im Ausschuss keine Mehrheit.
„Das ist keine grüne Wiese“, verteidigte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann den B-Plan der Verwaltung. Es handele sich „um ein weitgehend durchentwickeltes Gebiet mit erneuerungsbedürftigen Lauben“. Gerichte würden eine Verringerung der zulässigen Größe von Lauben-Neubauten weit unterhalb der Größe der Vorgänger-Laube als „falschen Umgang mit dem Eigentum“ ablehnen. Die Stadt habe Bedenken, in die Rechte der Betroffenen einzugreifen. Es werde nicht gelingen, so Goetzmann, den Laubenbesitzern erfolgreich nachweisen zu können, dass sie keine Baugenehmigung haben. Goetzmann bestätigte dennoch, dass in der Gegend „nur für einen Bruchteil“ der Wochenendhäuser Baugenehmigungen erteilt wurden. Allerdings würden sogar die Lauben Bestandsschutz genießen, die größer seien als im B-Plan festgelegt.
Seidel störte sich dennoch daran, dass „damit Schwarzbauten sanktioniert werden“. Ob der B-Plan vor Gericht Bestand hätte, sei nicht bewiesen und „eine spannende Frage“. Ausschuss-Mitglied Steffen Pfrogner, Sachverständiger der Linken, warb für Verständnis zugunsten der Lauben-Bauer: „Wir müssen da langfristig Ordnung reinbringen.“ Oft hätten untere soziale Schichten die Chance genutzt, sich ein Heim zu schaffen, „auch am Rande der Legalität“. Allerdings sei absehbar, dass sich diese Menschen nur „formell“ anderswo polizeilich melden, aber tatsächlich 365 Tage im Jahr in ihrem Wochenendhaus wohnen. gb
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