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Landeshauptstadt: Stadt will Rückbau

Streit um Bertinistraße 15a / Eigentümer: Neider aus der Nachbarschaft

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Nauener Vorstadt - Um nicht genehmigte Ausbauten an einem Wochenendhaus mit der Adresse Bertinistraße 15a entbrennt ein juristischer Streit zwischen der Bauverwaltung und dem Eigentümer. Die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) kündigte in Reaktion auf einem Brief der Nachbarschaftsinitiative „Am Neuen Garten zu Potsdam e.V.“ an die Stadtfraktionen (PNN berichteten) am Dienstagabend im Bauausschuss an: „Sobald die gerichtlichen Entscheidungen getroffen sind, werden wir umgehend Rückbauverfügung erlassen – und darauf drängen, dass das auch umgesetzt wird.“ Der Eigentümer versuche derzeit, seine über eine Baugenehmigung für den Ausbau zu einem Wochenendhaus von 2004 hinausgehenden Bauten nachträglich genehmigen zu lassen, informierte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann. Die Stadt habe dies abgelehnt und der Eigentümer daraufhin Widerspruch eingelegt. Sollte die Ablehnung seines nachträglichen Antrages rechtswirksam sein, sei Rückbau – also Abriss der nicht genehmigten Bauten – „die logische Konsequenz“, so Goetzmann. Wie er erläuterte, war das Areal – vormals zur Bertinistraße 15 gehörend - 1990 vom Bund an Privathand verkauft worden. Es gebe, so Goetzmann, eine acht Jahre währende Auseinandersetzung zwischen Eigentümer und Stadt um den Ausbau. In einem Fall sei nach einem ausgesprochenen Baustopp weiter gebaut worden, was eine zeitweilige Versiegelung der Baustelle nötig gemacht habe.

Der Eigentümer der Bertinistraße 15a, Gerold Ahrens aus Oldenburg, bestätigte gestern gegenüber den PNN das Anhörungsverfahren und kündigte ein Gerichtsverfahren im Fall einer Ablehnung seines Widerspruches an. Neider aus der Nachbarschaft steckten hinter der Kritik an seinen Ausbauten, aus „reiner Schikane“. Das 1886 errichtete Gebäude sei im oberen Bereich am Straßenrand eine Unterstellmöglichkeit für Pferd und Kutsche gewesen, der untere, dem Jungfernsee zugewandte Bereich habe als Badehaus gedient. Ahrens zufolge sei der eingeschossige Anbau früher sogar höher gewesen als heute. An der Kubatur mit einer Länge von 18,7 Metern und einer Breite von 4,50 Metern habe er nichts verändert. Vor der Wende hätten DDR-Grenzer das Haus als Sauna genutzt.

Jan Fiebelkorn-Drasen von der Nachbarschaftsinitiative „Am Neuen Garten“ erklärte im Bauausschuss hinsichtlich der Zukunft des Gebäudes, der „Fremdkörper“ sollte „im Ziel beseitigt werden“, „den von der historischen Substanz ist nichts mehr vorhanden“. Laut Goetzmann sieht der Bebauungsplan „Bertinistraße/Jungfernsee“ eine Eingrenzung der Bertinistraße 15a auf das, was bereits 2004 genehmigt wurde vor, auf eine Wochenendhaus-Nutzung. Guido Berg

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