Landeshauptstadt: Stadt will Werbesatzung aufweichen Seit 2005 gibt es Kritik an den hohen Werbehürden
Kritik gibt es schon seit 2005, als die neuen Werbesatzungen für die einzelnen Potsdamer Stadtteile beschlossen wurden. Neu ist sie wieder durch den Zirkus Humberto aufgeflammt, der sich bitter beklagte, dass er nirgendwo in der Innenstadt für sich Reklame machen konnte.
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Kritik gibt es schon seit 2005, als die neuen Werbesatzungen für die einzelnen Potsdamer Stadtteile beschlossen wurden. Neu ist sie wieder durch den Zirkus Humberto aufgeflammt, der sich bitter beklagte, dass er nirgendwo in der Innenstadt für sich Reklame machen konnte. Die Werbung an Laternenmasten sei in Potsdam verboten. In keiner anderen Stadt werde das so restriktiv gehandhabt. Auch die brandenburgischen Schausteller haben das Problem schon mehrfach angesprochen und ortsansässige Kulturträger beklagen sich seit Jahren.
Wie Regina Thielemann, Pressesprecherin der Stadt auf PNN-Anfrage erklärte, sei die Verwaltung jetzt dabei, erst einmal die Werbesatzung für die Innenstadt zu überarbeiten und vor allem für kleinere Kulturträger Möglichkeiten der Präsentation ihrer Veranstaltungen zu schaffen. Wann mit einer Aufweichung der jetzigen sehr eng gefassten Satzung zu rechnen ist, konnte Thielemann jedoch noch nicht sagen. Die Werbesatzungen waren im Nachklang der Bundesgartenschau erarbeitet und 2005 beschlossen worden. Damals hatten sich Werbeträger so stark gehäuft, dass sie das historische Ensemble der Innenstadt, aber auch im Außenbereich zu verschandeln drohten. Dem sollte Einhalt geboten werden. Offenbar ist man dabei aber über das Ziel hinausgeschossen, denn Kritik an der Werbesatzungen, speziell an der für die Innenstadt, gibt es von Anfang an und führt zur Werbepiraterie. So hatte das Ritterfest im Volkspark durchaus Laternenmasten für seine Werbung genutzt.
Durch den Bau des neuen Landtages habe das Problem zudem eine neue Dimension bekommen, denn die Baustelle wird zur Barriere beim Blick auf Alten und Neuen Markt und die Innenstadtstraßen – man könnte aber aus der Not eine Tugend machen, findet Andrea Palent, Geschäftsführerin der Musikfestspiele Sanssouci und der Nikolaisaal gGmbH. Sie schlägt vor, die Baustelle als Werbeträger zu nutzen, um auf kulturelle Angebote aufmerksam zu machen.
Der Zirkus, der im Bornstedter Feld einen etwas abseits gelegenen Platz besetzt, wird dort bleiben. Die Genehmigung, sich am Leipziger Dreieck am Fuße der Schwimmhalle aufzustellen, sei eine einmalige Angelegenheit gewesen, betonte Stadtwerkesprecher Stefan Klotz. dif
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