zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Stadt wirbt für Wohngeld

40 Prozent weniger Anträge / Online-Formular geplant

Stand:

Die Stadt will mehr Wohngeld ausgeben: Bei einem Pressegespräch hat der zuständige Fachbereichsleiter Andreas Ernst gestern dafür geworben, dass mehr Potsdamer diese Zuschusszahlung nutzen. Sie würde viel mehr Menschen zustehen, als Anträge stellen, sagte Ernst. Zudem haben seit der Einführung von Hartz IV vor zwei Jahren rund 40 Prozent weniger Potsdamer Wohngeld beantragt: Stellten 2004 noch rund 18 000 Einwohner einen Antrag, waren es 2006 nur noch 11 243.

Das soll sich nun ändern. Der Grund: Mit dem Wohngeld fahren nicht nur viele Potsdamer günstiger, sondern auch die Verwaltung. Denn es wird jeweils zur Hälfte von Land und Bund gezahlt: knapp vier Millionen im vergangenen Jahr. Anders sieht es dagegen bei den sogenannten Kosten der Unterkunft (KdU) aus, die sie den rund 9000 Hartz IV-Empfängern plus Familien zahlen muss: Mehr als 24 Millionen Euro gab die Stadt 2006 dafür aus. Einen Teil der KdU hofft sie nun einzusparen, indem einige Hartz IV-Empfänger zum Wohngeld wechseln.

Für Geringverdiener etwa, die vielleicht nur rund 20 Euro Arbeitslosengeld II ausgezahlt bekommen, könnte es sich bereits lohnen, sagte Hans-Joachim Böttche, Leiter der Potsdamer Wohngeldstelle. Dafür müssten sie jedoch vollständig auf Hartz IV verzichten. Denn Arbeitslosengeld II-Empfänger haben keinen Anspruch auf Wohngeld. Alle anderen hätten allerdings ein Anrecht – egal ob Studenten, Auszubildene, Familien, Asylbewerber oder sogar Wohnungs- und Hauseigentümer. So hat die Potsdamer Verwaltung 2006 fast 9 050 Wohngeldanträge bewilligt, darunter 166 von Immobilienbesitzern. Voraussetzung: Sie liegen unter einer bestimmten Einkommensgrenze. Eine Familie mit zwei Kindern Zum Beispiel könnte je nach Höhe der Miete oder Hypothekenrate mit einem monatlichen Zuschuss von bis zu 550 Euro rechnen. Je höher das Einkommen, desto geringer fällt dieser aus: Verdienen die Eltern zusammen mehr als 1830 Euro Brutto, erhält die Familie gar kein Wohngeld. Vermögen spielt dabei aber keine Rolle.

Wohl um den Potsdamern die Entscheidung für das Wohngeld zu erleichtern, will die Stadt noch 2007 ein Online-Programm einrichten, mit dem sie die Anträge via Internet stellen können.just

Weitere Informationen: bei der Wohngeldstelle im Haus 2, Hegelalle 6-10; im Internet unter www.potsdam.de oder auf der Bundes-Homepage: www.bmvbs.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })