Landeshauptstadt: Stadtführung mit anderem Blick
Fragen. Fragen.
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Fragen. Fragen. Fragen. Warum ist das T-Shirt aus Pakistan so viel billiger als eine Monatskarte in Potsdam? Was hat das Steak mit der Rodung des Regenwalds zu tun? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Wahl des Handys oder der Jeans mit ökologischen und sozialen Missständen in anderen Teilen der Welt? Mit Antworten auf solche Fragen beschäftigt sich derzeit die Jugend des brandenburgischen Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland in Potsdam. Die kleine Gruppe beteiligt sich am bundesweiten Projekt „KonsumGlobal“ und sucht dafür Jugendliche und junge Erwachsene mit Interesse am Thema Globalisierung und Nachhaltigkeit.
Bei dem Projekt werden „konsum- und globalisierungskritische Stadtführungen“ durch Potsdam für Jugend- und Erwachsenengruppen organisiert, sagt Organisatorin Carina Maaß. Dabei werde gezeigt, wie jeder Einzelne durch einen individuellen, aber bewussten Lebensstil positiven Einfluss auf ökologische und soziale Verhältnisse nehmen kann. Ein Beispiel sind für Maaß frische Früchte. „Muss es denn die Erdbeere im Januar sein? Die saisonale Verknappung mancher Produkte darf der Kunde nicht falsch verstehen“, sagt sie. Denn Frischware müsste im Winter über lange Wege eingeflogen werden, das verbrauche Energie und verschmutze so die Umwelt. Doch würden bei den Stadtrundgängen auch positive Beispiele gezeigt, etwa das zunehmende Angebot an biologisch produziertem Kaffee, der möglichst auch so gehandelt wird, dass Entwicklungsländer davon profitieren. Der Verbraucher habe letztlich „die Macht“, solche Trends zu beeinflussen, betont Maaß. So kämen vom 200 Euro teuren Markenschuh beispielsweise nur 0,4 Prozent bei der Näherin im Billiglohnland an. Maaß empfiehlt deshalb, beim Einkauf die Prioritäten statt auf „Masse“ auf „Klasse“ zu setzen: „Das muss nicht unbedingt teurer, sondern bedachter sein.“ Ute Kaupke
Wer sich als konsumkritischer Stadtführer bei der Bund-Jugend einbringen will, meldet sich unter Tel.: (0331) 95 119 71 oder unter mail@bundjugend-brandenburg.de.
Ute KaupkeD
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