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Landeshauptstadt: Stadtjugendring: Politiker sollen zur Demo kommen

Die Worte an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung klingen deutlich. „Mischen Sie sich unter die Menge und machen Sie Ihre eigene Bedarfsanalyse!

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Die Worte an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung klingen deutlich. „Mischen Sie sich unter die Menge und machen Sie Ihre eigene Bedarfsanalyse!“ Mit diesem Aufruf hat sich gestern der Potsdamer Stadtjugendring (SJR) zu Wort gemeldet – und für die Teilnahme an der für Samstag ab 15 Uhr angesetzten Demonstration für „Lebensräume statt Schlossträume“ geworben.

In seiner Erklärung geht der SJR unter seinem Chef Dirk Harder noch einmal auf die Gründe für die Demo ein. So fehle es in der Jugend- und Soziokultur an Raum für „unkommerzielle Angebote“ und „kreatives Schaffen abseits der Hochkultur.“ Gleichzeitig habe es Potsdam in den vergangenen Jahren versäumt, dem „Verdrängungsprozess derjenigen, die nicht so viel Geld in die Stadtkasse bringen, Einhalt zu gebieten“. Gleichzeitig wendet sich das Gremium gegen eine „aufwändige Bedarfsanalyse“, wie sie Kommunalpolitiker zuletzt immer wieder für ein mögliches Freiland-Jugendzentrum in der Friedrich-Engels-Straße gefordert hatten. „Aus unserer Sicht wurde der Bedarf bereits ganz klar definiert sowie vehement und stetig kommuniziert – und mit der kommenden Demonstration formuliert die Jugend diesen erneut“, schreibt der SJR. Die Besonderheit dabei: Harder gilt als Initiator der Freiland-Idee, will das Jugendzentrum einmal selbst betreiben. Unter anderem soll dort ein Ersatz entstehen für das geschlossene Spartacus-Jugendhaus in der Schlossstraße mit seinem geschlossenen Jugendklub S13 und den Partyräumen des Spartacus e.V. Ebenso sind Probenräume geplant. Auch für dieses Vorhaben soll die Demo werben.

Die Demo-Veranstalter rechnen mit mehr als 1000 Teilnehmern. Der SJR empfiehlt ihnen Besonnenheit: „Sachbeschädigungen und so weiter nutzen nur den Kritikern der Freiraum-Diskussion.“ Im November vor einem halben Jahr hatte es nach einer vergleichbaren Demo eine illegale Party in der inzwischen abgerissenen Skaterhalle an der Kurfürstenstraße gegeben – die nach Lärmbeschwerden von der Polizei geräumt wurde. HK

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