Landeshauptstadt: Stadtkanal: Förderverein hofft auf Baufortschritt
Benn kündigt Grundsatzdiskussion an / Stadt bereitet Umsetzung der Ladenbergbrücke vor
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Innenstadt - Nach der Fertigstellung des Landtagsschlosses 2013 soll „ernsthaft darüber diskutiert“ werden, wie der Stadtkanal möglichst zügig weiter ausgebaut werden und woher das Geld dafür kommen kann. Das sagte Siegfried Benn, Chef des Stadtkanal-Fördervereins, auf PNN-Anfrage. Der Kanal gehöre zu den Potsdamer Leitprojekten.
Derzeit geht es am Kanal nur langsam voran. Laut Stadtsprecherin Regina Thielemann könnten umfangreiche Maßnahmen wie der Neubau der Kellertorbrücke oder der Aushub weiterer Kanalabschnitte nur vorbereitet werden – und zwar auch nur in Zusammenhang mit anderen Planungen der Stadt. Grund sei das fehlende Geld. So seien für 2012 und 2013 jeweils 63 000 Euro aus Städtebaumitteln vorgesehen, so Thielemann.
Etwas bewegt sich aber doch. Laut Thielemann laufen derzeit Baumaßnahmen in der Yorckstraße, um die Ladenbergbrücke an ihren historischen Ort zu versetzen. Zudem solle noch in diesem Jahr ein weiterer kleiner Teil der Stadtmauer nördlich des Kanals saniert werden. Für das öffentliche Wassergrundstück zwischen Kellertorbrücke und Havel werde zudem die Ufersanierung geplant. Das Ufer solle „perspektivisch für Anwohner, Fahrrad- und Wassertouristen zur Verfügung stehen“, hieß es.
Im vergangenen September hieß es noch, für einen schnellen Wiederaufbau der Kellertorbrücke über den Stadtkanal gebe es Hoffnung. Der Kanalübergang an der Heiliggeiststraße solle in die Route des Europa-Radwegs 1 integriert werden, der vom französischen Boulogne- sur-Mer nach St. Petersburg in Russland führt, hieß es. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte gesagt, es liefen Gespräche mit dem brandenburgischen Wirtschaftsministerium und der Landesinvestitionsbank ILB, um eine EU-Förderung für den Bau der Brücke zu bekommen. Thielemann machte zum Stand der Verhandlungen keine Angaben. Benn sagte, die Hoffnung auf Förderung bestehe weiter. Zugleich räumte er ein, ein potenzieller Großspender, der 650 000 Euro für den Aufbau der Kellertorbrücke geben wollte, sei wieder abgesprungen. Dieser international tätige Anwalt habe sich ein anderes Projekt gesucht.
Benn selbst konzentriert sich derzeit vor allem auf die Verlegung des Büros des Fördervereins. Auf der Internetseite ist noch der alte Sitz in der Friedrich- Ebert-Straße 24 angegeben. Doch Ende des vergangenen Jahres habe er dieses Büro aufgegeben. Ein neues Büro solle in der Friedrich-Ebert-Straße 62 eröffnet werden.
Bei den PNN hatte sich der Spender eines der gusseisernen Pfosten gemeldet, die am Stadtkanal aufgestellt werden und aus deren Erlös der weitere Fortgang des Projekts finanziert wird. Der Spender hatte gesagt, trotz zahlreicher Kontaktversuche hätte er den Verein nicht erreicht – er habe fragen wollen, wann sein Pfosten aufgestellt werde. Benn sagte, zwischenzeitlich habe er die Vereinsarbeit von zu Hause aus koordinieren müssen. Die Vereinsmitglieder, viele Sponsoren und die Stadt seien darüber informiert. Unterstützung erfahre der Verein bei der Einwerbung von Sponsorengeldern und der Öffentlichkeitsarbeit. Benn sagte, es gebe keine Garantien, wann einzelne Pfosten aufgestellt würden. Bisher seien mehr als 230 am Stadtkanal zu finden. H. Kramer
H. Kramer
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