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Landeshauptstadt: Stadtschule im Ockerton

Restaurierte Fassade des Gebäudes wurde gestern eingeweiht

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Restaurierte Fassade des Gebäudes wurde gestern eingeweiht Innenstadt - Die Große Stadtschule, heute als Abendschule „Heinrich von Kleist“ genutzt, feierte gestern Nachmittag die originalgerechte Erneuerung ihrer prachtvollen Barockfassade. Sie leuchtet wieder in dem für Potsdam typischen Ockerton („Potsdamer Gelb“). Die Profilierungen des Putzbaus und die Schmuckelemente wurden in alter Schönheit wiederhergestellt, die vier Sandsteinvasen kehrten auf die Attika zurück. Auf dem Balkon strahlt das neu vergoldete Wappen mit den Initialen des Bauherren König Friedrich Wilhelm I. (FWRB). Nur das schmiedeeiserne Balkongeländer, für das 60 Blätter erneuert werden müssen, wird in der Geltower Schlosserei Bölke noch restauriert. Schulleiterin Dr. Angela Hofmann dankte Stadt, Land und Bund für die Unterstützung und den Architekten und Handwerkern für ihre sorgfältige Arbeit. Landesbauminister Frank Szymanski und Oberbürgermeister Jann Jakobs sprachen Grußworte. Genesungswünsche wurden an den schwer erkrankten Schirmherren des Schulförderverein, Wilhelm Karl Prinz von Preußen, übermittelt. Die Arbeiten hatten im März auf der Hofseite mit dem später angebauten Seitenflügel begonnen, dessen klassizistische Gliederung neu sichtbar gemacht wurde. Nach Abschluss der Fassadenrestaurierung kommt nun als letzter Bauabschnitt die Neugestaltung des Schulhofs an die Reihe. Er erhält ein Natursteinpflaster und wird begrünt. Bis Einbruch des Winters soll auch diese Etappe beendet sein. Die Gesamtkosten für die Erneuerung der Stadtschule belaufen sich auf 754000 Euro. Das Innere des Gebäudes war bereits bis 2001 saniert und umgestaltet worden, um die Nutzung durch die Abendoberschule zu ermöglichen. Dabei entstanden u.a. moderne Fachunterrichtskabinette. Zuvor hatte der Komplex kurzzeitig leer gestanden, da die hier untergebrachte Grundschule15 wegen zurückgehender Schülerzahlen geschlossen worden war. Mit dem Einzug der Abendschule konnte die seit der Fertigstellung 1739 ununterbrochen anhaltende schulische Nutzung fortgesetzt werden. Der Umzug in ein eigenes Domizil ging mit einem Zuwachs an Lernenden einher. Waren es vor zwei Jahren noch knapp 200, so nehmen jetzt 281 junge Erwachsene die Möglichkeit wahr, Schulabschlüsse bis hin zum Abitur nachzuholen. Inzwischen mussten sogar Wartelisten eingeführt werden. Als König Friedrich Wilhelm I. 1738/39 die Stadtschule in der heutigen Friedrich-Ebert-Straße 17 wahrscheinlich durch Peter v. Gayette errichten ließ, wollte er eine „gelehrte Schule“ einrichten, die Adels- und Bürgerkinder auf ein Studium vorbereiten sollte. Berühmtester Schüler war der Dichter Heinrich von Kleist, dessen Namen die Abendoberschule seit 2001 trägt. E.Hoh

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