Landeshauptstadt: Stadtschule ungeeignet
Prüfung für Museumsstandort bereits durchgeführt
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Innenstadt - Dem bevor stehenden Ranking der Stadtverordneten auf der Suche nach einem neuen Standort für das Potsdam-Museum scheint auf dem Weg zur Ideenfindung eine Variante abhanden zu kommen. Waren zuletzt die Große Stadtschule, das Brocksche Palais und das Alte Rathaus als künftiger zentraler Stadtmuseumsstandort im Gespräch, droht es nun ein Zweikampf zu werden: Denn in einer verwaltungsinternen Prüfung aus dem Jahr 2001 ist das Gebäude der zStadtschule nach PNN-Informationen für einen Museumsstandort als „äußerst problematisch“ und „nicht zu empfehlen“ eingestuft worden. Grund dafür sind nötige Umbauarbeiten, die dem Denkmalschutz widersprechen würden.
So seien beispielsweise die Treppenhäuser wie auch die Tragfähigkeit der Decken nicht für eine Nutzung als Museum geeignet, da bei einer Umwidmung des Gebäudes vom Schulhaus zu einem öffentlichen Gebäude neue DIN-Normen gelten würden. Beispielsweise muss eine Decke für Schulgebäude 350 Kilogramm pro Quadratmeter aushalten, die eines Museums beinahe zwei Drittel mehr. Auch entsprächen die Höhen in den Treppenhäusern mit manchmal geringen Maßen von knapp über 1,80 Metern Höhe nicht den Anforderungen für Museen. Derartige Umbaumaßnahmen wurden damals „unter dem Aspekt der denkmalgeschützten Bausubstanz“ als „nicht genehmigungsfähig“ bezeichnet. In der städtischen Schulverwaltung sieht man die Bestrebungen seitens des Fördervereins Potsdam-Museum, das Gebäude künftig anders zu nutzen, daher gelassen.
Seit fünf Jahren ist die Abendschule in dem 1738/39 im Auftrag Friedrich Wilhelm I. errichteten Schulbau untergebracht. Schon 2001 wurde von der Verwaltung geprüft, ob das nach der Schließung der Grundschule im Sommer 1999 leer stehende Gebäude als Standort des Potsdam-Museums, des Welcome-Centers samt Potsdam-Information, als Abendschule oder als Studentisches Kulturzentrum genutzt werden könne. Damals erhielt die Abendschule den Vorzug vor dem Kulturzentrum, das seit diesem Jahr in den Elflein-Höfen untergebracht ist. In der Großen Stadtschule, in der die Verwaltung künftig gerne das Potsdam-Kolleg zusätzlich unterbringen will, lernten berühmte Persönlichkeiten wie der Dramatiker Heinrich von Kleist und der Physiker Hermann von Helmholtz.
Auf der Suche nach einem neuen Museums-Standort will die Kulturverwaltung bis zum Ende des Jahres ein Votum der Stadtverordneten, wo künftig prioritär das Museum etabliert werden soll. Die jetzige Heimstätte in der Benkertstraße gilt als zu klein und zu versteckt. Jedoch kostet die Sanierung um Umgestaltung des Brockschen Palais in der Yorckstraße laut einem Gutachten etwa 16 Millionen Euro. Dieses wurde einst für einen Bibliotheksstandort Brocksches Palais erstellt. Das Alte Rathaus spielte in der Diskussion bislang eine untergeordnete Rolle. jab
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