Landeshauptstadt: Stadtteilschule in Drewitz geplant
Die Schule „Am Priesterweg“ soll künftig mehr als eine Bildungseinrichtung sein – fordert die SPD
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Die Potsdamer SPD will in Drewitz das Modell einer Stadtteilschule umsetzen. Wie SPD-Fraktionschef Mike Schubert gestern erklärte, suche er in Abstimmung mit Schulleiterin Elvira Eichelbaum seit einem Jahr nach Wegen, damit die Arbeit in der Schule am Priesterweg auf die veränderten Bedingungen im Stadtteil besser reagieren kann. Der Stadtteil Drewitz ist das jüngste DDR-Plattenbaugebiet, daher ist von den Wohnungsunternehmen in den vergangenen Jahren deutlich weniger in die Bausubstanz und das Wohnumfeld investiert worden als beispielsweise in die Plattenbaugebiete Am Schlaatz oder Waldstadt. Inzwischen gilt Drewitz allerdings als Problembezirk in der Landeshauptstadt: In ihm gibt es die höchste Arbeitslosenrate und auch die höchste Anzahl von Kindern, die von Hartz IV leben.
Durch die geplante Entwicklung der Grundschule hin zu einer im Kiez verankerten Stadtteilschule sei die Einrichtung nicht länger nur Ausbildungsstätte, sagte Schubert gestern. Sie werde zum Begegnungsraum für Gruppen aus dem Stadtteil und schafft die Möglichkeit für Bildung, Soziales, Kunst und Kultur an einem Ort. Positiver Nebeneffekt für den SPD-Kommunalpolitiker: Die Mehrfachnutzung des Schulhauses schone städtische Ressourcen, „da nicht für jede Aktivität ein neues Gebäude gebraucht wird“. Zudem würden durch den wechselseitigen Austausch unter einem Dach Netzwerke zwischen Lehrern, Sozialarbeitern, Schülern und Eltern, Initiativen und Vereinen entstehen.
An der konzeptionellen Entwicklung sollen neben der Schulkonferenz der Grundschule „Am Priesterweg“ auch die vor Ort tätigen Träger und Wohnungsunternehmen beteiligt und von der Verwaltung begleitet werden. Zur Finanzierung soll laut Schubert das Programm „Soziale Stadt“ sowie private Initiativen, wie das Projekt „Zukunftsschule“ des Bauunternehmens „Hochtief“ geprüft werden. Das Unternehmen tritt dabei als Investor für den Bau auf. Einen ersten Zwischenbericht fordert die SPD im April.
Stadtteilschulen sind in ihrem Begriff nicht klar definiert. Die Stadt Hamburg wird beispielsweise flächendeckend zum 1. September 2009 Stadtteilschulen eröffnen. Allerdings nicht als Gemeinschaftsort für den Stadtteil, sondern als einzigen Schultyp neben dem Gymnasium. Der Stadtstaat schafft nämlich Haupt- und Gesamtschulen ab und will mit Gymnasien und Stadtteilschulen ein zweigliedriges Schulsystem aufbauen. kla
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