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Landeshauptstadt: Stadtverwaltung sucht Zähler Zensus 2011 wird vorbereitet: Verwaltung braucht ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte für Befragung

Sie müssen an 10 000 Potsdamer Wohnungen klingeln, Studenten befragen und Altersheime besuchen: Die sogenannten freiwilligen Erhebungsbeauftragen der anstehenden Volkszählung. Insgesamt 180 ehrenamtliche Helfer sucht die Stadtverwaltung, die dann zufällig ausgewählte Potsdamer mit Hilfe eines Fragebogens interviewen.

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Sie müssen an 10 000 Potsdamer Wohnungen klingeln, Studenten befragen und Altersheime besuchen: Die sogenannten freiwilligen Erhebungsbeauftragen der anstehenden Volkszählung. Insgesamt 180 ehrenamtliche Helfer sucht die Stadtverwaltung, die dann zufällig ausgewählte Potsdamer mit Hilfe eines Fragebogens interviewen. Am 9. Mai soll die Befragung, der Zensus 2011 starten, die Stadtverwaltung verstärkt daher die Suche nach Helfern. Etwa 50 seien schon gefunden worden, sagte Heike Gumz von der extra eingerichteten „Erhebungsstelle“ der Landeshauptstadt. Sollten sich nicht genug Freiwillige finden, müsste innerhalb der Verwaltung gesucht werden.

Für die Deutschland-Inventur werden in Potsdam nur 6,4 Prozent der Bewohner persönlich besucht. Das erklärte Michael Schrewe, der Leiter der Erhebungsstelle. Die anderen Daten sollen aus Melderegistern, aus Akten der Bundesagentur für Arbeit sowie aus weiteren Karteien genommen werden. Dass dadurch einer der Befragten aufgrund seiner Antworten Nachteile haben könnte oder vermeintlicher Betrug auffliegen könnte, schlossen die Verwaltungsmitarbeiter aus. Gumz erklärte, es gebe Datenschutzbestimmungen bei der Befragung. Die Angaben der Befragten würden nicht mit den Angaben bei anderen Behörden abgeglichen.

Dennoch sollten die Interviewer vertrauenswürdig sein, da es sich um sensible persönliche Daten handelt, schreibt die Verwaltung. Die Helfer werden geschult, so Heike Gumz. Ab März werden vier Stellen in der Erhebungsstelle neu besetzt. Diese Mitarbeiter seien dann für die Schulung der 180 Freiwilligen mitverantwortlich. Bislang hätten sich vor allem Potsdamer gemeldet, die auch bei Wahlen als Wahlhelfer arbeiten. Studenten und Rentner, so Gumz. Sie erhalten eine Aufwandsentschädigung, allerdings steht noch nicht fest, wer wie viel erhalten wird. Im Kreis Potsdam Mittelmark soll dieser bei 7,50 Euro pro ausgefüllten Fragebogen liegen. Für einen Bogen müsste die befragte Person bis zu drei Mal besucht werden.

Wie die Fragebögen aussehen, wissen Gumz und Schrewe noch nicht endgültig. Auch nicht, welche Potsdamer interviewt werden sollen. Einzig klar ist, dass die ausgesuchten Potsdamer daran teilnehmen müssen – ob sie wollen oder nicht. Wer dem nicht nachkommt, dem kann sogar eine Ordnungsstrafe drohen. Ebenfalls sind alle Hauseigentümer verpflichtet, Angaben zu ihrem Eigentum zu machen. Sie werden im Mai 2011 einen Fragebogen zu ihren Immobilien ausfüllen müssen. Der Musterfragebogen umfasst neun Seiten, kann von Bundesland zu Bundesland aber variieren. Damit im Mai wirklich die richtigen Eigentümer angeschrieben werden, überprüfen die Statistischen Landesämter bereits jetzt mit Vorbefragungen deren Namen und Adressen. Das Statistische Bundesamt weist darauf hin, dass bereits bei der Vorbefragung eine Antwortpflicht besteht. Die Fragebögen können unter Angabe der Fragebogennummer und mit Hilfe eines Aktivierungscodes auch im Internet ausgefüllt werden.

Seit 1981 gab es auf dem Gebiet des Landes Brandenburg keine Volkszählung, inzwischen hat dies zu unterschiedlichen Datenlagen bei den Statistikern geführt. So hat das Land Brandenburg im Herbst für Potsdam bereits über 154 600 Einwohner angegeben, im Melderegister der Stadt sind es nur 153 100 gewesen. Im November 2012, wenn alle Daten ausgewertet sind, soll der Wert dann wieder identisch sein. Jan Brunzlow

Wer ein Erhebungsbeauftragter sein möchte, kann sich bei der Stadtverwaltung unter Tel.: (0331) 289 1259 oder per E-Mail zensus2011@rathaus.potsdam.de melden.

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