Landeshauptstadt: Stadtvillen statt Tante-Emma-Läden
Verwaltung korrigiert Entwicklungsziel an der Karl-Marx-Straße / Investor will Villen in Seenähe bauen
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Babelsberg - Auf dem seit Jahren ungenutzten Areal der früheren Mensa der Filmhochschule in der Karl-Marx-Straße sollen künftig Stadtvillen stehen. Ein Immobilienunternehmen hat das Grundstück nahe dem Griebnitzsee gekauft und will das Gelände entwickeln. Dazu gehört neben dem Bau von vier Stadtvillen mit 18 Eigentumswohnungen auch ein 300 Quadratmeter großer öffentlicher Spielplatz an der Virchowstraße. Damit streicht die Bauverwaltung eigenen Aussagen zufolge teilweise ihre bisherigen Planungsziele, an dieser Stelle ein kleines Wohngebietszentrum mit „Tante-Emma-Läden“ und Dienstleistungen einzurichten.
Als Grund dafür gilt die lähmende Situation an dieser Stelle durch fehlende Investoren. „Diese Vorstellungen erweisen sich in den zurück liegenden Jahren als nicht umsetzbar“, heißt es dazu in einer Vorlage der Verwaltung an die Stadtverordneten. Der neue Eigentümer, das Unternehmen „Kondor Wessels“, will das 7000 Quadratmeter große Areal nun ausschließlich für Wohnbebauung nutzen. Dadurch müssen laut Verwaltung auch die bisher gesetzten Grenzen der Bebaubarkeit erhöht werden. Als Ausgleichsmaßnahme soll der Investor den öffentlichen Spielplatz am öffentlichen Fußweg zwischen Karl-Marx- und Virchowstraße errichten. Die derzeit auf dem L-förmigen Grundstück vorhanden Gebäude – die Mensa der Filmhochschule, später als Möbellager genutzt, sowie ein angrenzendes Haus – werden komplett abgerissen und durch neue Gebäude ersetzt. Dadurch soll „das an dieser Stelle desolate städtebauliche Ensemble der Villenkolonie“ erneuert werden, so die Verwaltung.
Im Detail entstehen 18 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 1642 Quadratmetern. Drei der Stadtvillen haben Grundrisse von 14 mal 14 Metern, eine von elf mal elf Metern. Geplant ist auch der Bau einer Tiefgarage unter den Villen an der Karl-Marx- sowie Stellplätze an der Virchowstraße. Der Kinderspielplatz sowohl für Kleinkinder als auch für größere Kinder, der von der Virchowstraße aus entlang des öffentlichen Gehweges geplant wird, soll zehn Meter breit und gut 30 Meter lang sein. jab
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