Sport: Standesgemäßes 3:0
Turbine Potsdam besiegte Freiburg ohne Brillanz
Stand:
Mit einem 3:0 (1:0) daheim gegen den Tabellen-Vorletzten SC Freiburg startete Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam gestern vor 730 Zuschauern in die weitere Meisterschaftssaison, in der der Titelverteidiger noch Platz drei erreichen will.
Der Sieg im ersten Punktspiel dieses Jahres fiel letztlich standesgemäß aus, resultierte jedoch nicht aus einem durchweg überzeugenden Potsdamer Spiel. „Wir waren heute angetreten, besseren Fußball als in der Hinrunde zu spielen. Das ist uns aber nur in bestimmten Abständen gelungen“, urteilte nach dem Abpfiff Turbines Cheftrainer Bernd Schröder. „Ich hätte mir ein bisschen mehr Brillanz und Chancenausnutzung gewünscht. Auch unsere Hintermannschaft offenbarte Probleme, wenn Freiburg Druck machte.“
Potsdam hätte früh in Führung gehen können, doch erst verzog Rückkehrerin Anja Mittag (5.), dann vergab Conny Pohlers zwei Riesenchancen (18., 20.), schließlich scheiterte auch Jennifer Zietz aus Nahdistanz an Marisa Brunner, der Schweizer Nationalkeeperin zwischen Freiburgs Pfosten (28.). Schließlich war Pohlers nach einer Ecke Aferdita Podvoricas von links doch mit dem Kopf zum 1:0 zur Stelle (31.). „Jaja, ich weiß: Conny Chancentod. Ich bin aber überglücklich, dass wenigstens ein Ball rein ging. Das war auch wichtig für mein Selbstvertrauen“, sagte Pohlers, die später noch einmal aus acht Metern an Brunner scheiterte (48.), zu ihren Möglichkeiten.
Nach der Pause hatte Turbine Glück, dass Freiburgs Kapitän Alexandra Kury mit einem von Babett Peter verursachten Handstrafstoß an Deutschlands Nationaltorfrau Nadine Angerer scheiterte (51.). „Wer weiß, wie das Spiel sonst weitergegangen wäre“, mutmaßte später SC-Trainer Dietmar Sehrig, dessen Elf lange unverdrossen um den Ausgleich kämpfte. Auch Schröder räumte ein: „Hätte der Elfer gesessen, hätten wir durchaus einige Probleme bekommen können.“ Mit Ariane Hingsts 2:0 (77.) – einem sehenswerten Schuss aus der Drehung – und Peggy Kuzniks 3:0 aus Nahdistanz nach einer Pohlers-Ecke von rechts (82.) war die Partie dann aber entschieden.
„Nach den vielen Chancen, die wir bis dahin vergeben hatten, war das 2:0 schon eine Befreiung“, meinte später Mannschaftskapitän Ariane Hingst. „Damit war alles klar. In unserem ersten Spiel nach der schlechten Herbstrunde waren wir noch ein bisschen nervös und spielerisch nicht ganz so überzeugend. Aber hinten steht die Null, was für unsere neue Viererkette spricht.“ In der verdienten sich Aferdita Kameraj und Peggy Kuznik die besten Noten.
Am kommenden Sonntag kommt der jetzige Tabellendritte SG Essen-Schönebeck an den Babelsberger Park. Beim Training für diese Partie fehlen Schröder in den nächsten Tagen Stefanie Draws, Josephine Schlanke, Isabel Kerschowski und Bianca Schmidt, die heute ebenso wie Pia Marxkord und Carolin Schiewe (Turbine II) zu einem Lehrgang der U19- Nationalmannschaft nach Hennef reisen.
Turbine Potsdam: Angerer; Kuznik, Schlanke, Peter, Kameraj; Omilade (83. Sainio), Hingst, Zietz; Podvorica (56. I. Kerschowski), Mittag, Pohlers.
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