Landeshauptstadt: Standfest für zwei Jahre
Übergangs-Sanierung der Brauhausberg-Halle beginnt / Kosten: 180 000 Euro
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Innenstadt - Die statische Prüfung der Schwimmhalle am Brauhausberg ist beendet – und ihre Übergangs-Sanierung kann beginnen. Sie soll 180 000 Euro kosten. Am 15. Mai soll das Schwimmbad, das wegen mangelnder Standfestigkeit der Halle am 1. Februar geschlossen wurde, wieder öffnen. Diese Nachrichten verkündeten Stadtwerke-Chef Peter Paffhausen und Statiker Norbert Seidel gestern Abend im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung.
Voraussetzung für die Übergangs-Sanierung, die für maximal zwei Jahre eine gefahrlose Nutzung der Schwimmhalle ermöglichen soll, war zuletzt eine statische Prüfung der Dachkonstruktion. Dazu hatten die Stadtwerke, die über ihre Tochter „Bäderlandschaft Potsdam“ die Schwimmhalle betreiben, in Zusammenarbeit mit dem Statiker Seidel des Büros Dr. Zauft die Dachstreben an der Brandenburger Technischen Universität (BTU) in Cottbus untersuchen lassen. Die Ergebnisse seien positiv gewesen, so Seidel gestern. Die Streben seien nicht so sehr gerostet, dass in den kommenden zwei Jahren daraus eine Gefahr entstehen könnte. Das Abschlussgutachten des Statikers bestimmt auch das Vorgehen bei der Übergangs-Sanierung: Zwölf der insgesamt 22 so genannten „Strebenkopfverankerungen“ müssten durch eine Hilfskonstruktion entlastet werden. Dass diese „Strebenkopfverankerungen“ gerostet sind, war Anfang Februar der ursprüngliche Auslöser für die Schließung der Halle. In diesem Zustand könnten sie die Last des Daches nicht mehr mit ausreichender Sicherheit tragen, hatte der Statiker festgestellt. Am 24. April soll laut Zeitplan die städtische Bauaufsicht die Schwimmhalle wieder frei geben, bis Mitte Mai dauere es dann, sie benutzungsfähig zu machen, erklärte Wilfried Böhme, technischer Hauptabteilungsleiter der Stadtwerke.
Mit der Übergangs-Sanierung ist die Halle laut Böhme aber höchstens für zwei Jahre sicher. Das Dach sei „absolut durchfeuchtet“, was zur Verrostung der Trägerkonstruktion führe. Beschädigt sei laut Statiker-Gutachten durch auslaufendes Wasser außerdem das Nicht-Schwimmer-Becken.
Offen ist derweil immer noch, ob das geplante Niemeyer-Freizeitbad gebaut wird. Über den Stand der vom Wirtschaftsministerium vor Bewilligung von Fördergeldern geforderten Variantenprüfung mit verschiedenen Bad-Bauten an verschiedenen Standorten wollten gestern Paffhausen und Oberbürgermeister Jann Jakobs keine neue Auskunft geben. Nach dem aktuellen Stand gefragt hatte Linkspartei.PDS-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg – und nach dreimaligem Wiederholen der Frage gesagt, er begehre auch in seiner Eigenschaft als Vize-Vorsitzender des Stadtwerke-Aufsichtsrats Auskunft. Nach PNN-Informationen soll die Variantenprüfung am 20. April dem Wirtschaftsministerium vorliegen. SCH
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