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Von Henner Mallwitz: Starke Worte

Gegen den Spitzenreiter Kickers Offenbach hat der SV Babelsberg 03 heute Abend etwas gutzumachen

Stand:

Süleyman Koc strotzte zuvor voller Optimismus, seine Mannschaftskollegen auch – und am Ende lieferten sie gegen Wacker Burghausen vor einer Woche das schwächste Spiel der Saison ab. Gegen das Mario-Basler-Team, das im Spielverlauf eher durch allem Anschein nach einstudierte Fall-Einlagen als durch sehenswerten Fußball auffiel, mussten sich die Kicker des SV Babelsberg 03 vor heimischem Publikum mit 0:2 geschlagen geben.

Wiedergutmachung scheint also angesagt. Aber ausgerechnet beim Spitzenreiter und somit haushohen Favoriten? Heute Abend muss der SV Babelsberg bei Kickers Offenbach antreten, und schwerer könnte die Aufgabe wohl kaum sein. Bei Süleyman Koc ist der Optimismus allerdings bei weitem nicht verflogen. „Ich will aus Offenbach keinen Punkt mitnehmen. Es sollen drei werden“, sagt der Mittelfeldakteur, der gegen Burghausen kurz vor dem Schlusspfiff den Treffer noch auf dem Fuß hatte. „Ich habe mein Spiel für mich ausgewertet und weiß, dass ich viele Chancen nicht genutzt habe“, geht Koc mit sich ins Gericht. „Aber letztlich müssen wir alle mitziehen. Wenn ich allein an Spiele wie gegen Werder Bremens Zweite denke – da haben wir von Beginn an guten Fußball gespielt. Wir sind doch keine schlechte Mannschaft. Wir haben gute Stürmer, sind sehr laufstark – das haben andere Teams nicht. Und wenn wir das alles nutzen, können wir jeden weghauen.“

Starke Worte, denen nun Taten folgen sollen, ja müssen. Denn mit einer Leistung wie jener gegen Burghausen wird der angestrebte Klassenerhalt in der Dritten Liga gewiss nicht zu schaffen sein. Allerdings: Babelsbergs Polster beträgt noch immer fünf Punkte, und die am Ende stehenden Mannschaften aus Aalen, Ahlen und Jena sind gewiss nicht leistungsstärker einzuschätzen als die Männer vom Babelsberger Park.

SVB-Coach Dietmar Demuth will auf das Burghausen-Spiel am liebsten gar nicht mehr angesprochen werden. „Wir haben das ausgewertet“, sagt der 55-Jährige norddeutsch-kühl und weiß um die schlechte Chancenverwertung seiner Mannschaft, die heute gegen Offenbach unbedingt verbessert werden soll. „Wir wollen mutig nach vorn spielen und punkten“, hat er seinen Jungs eingeimpft. Eine deutliche Leistungssteigerung sei ganz dringend nötig.

Im Stadion am Bieberer Berg treffen die Nulldreier allerdings auf ein hoch motiviertes Team, das sich keinen Punkt aus der Hand nehmen lässt. Eigentlich wollte die Truppe um Trainer Wolfgang Wolf bereits in der vergangenen Saison hoch in die Zweite Liga, allerdings reichte es nur zum siebten Platz. Daraufhin wurde mehr Geld in die Mannschaft investiert, Wolf verpflichtete 15 neue Spieler – unter ihnen die Hälfte mit Erst- und Zweitligaerfahrung – und verkaufte 16. Eine Rechnung, die aufging. Besonderen Wert legte Wolf als einstiger Abwehrspieler auf seine Viererabwehrkette und kann sich auch voll auf seinen Keeper Robert Wulnikowski verlassen, der zu den besten Torhütern der Dritten Liga zählt.

Dinge, die Süleyman Koc heute aus seinem Kopf streichen will. „Wir sind genug motiviert, um vor einer Kulisse von mehr als 8000 Zuschauern zu bestehen“, sagt er und hat die drei Punkte voll im Blick.

Anpfiff ist heute um 19 Uhr.

Henner Mallwitz

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