
© Julius Frick
Sport: Starker Angriff trifft auf starke Abwehr
Potsdams Defensivkünstler empfangen torhungrigen Tabellenführer am Samstagabend zum Drittliga-Spiel
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Zu spät kommen die Handballer des VfL Potsdam am Samstag zum Drittliga-Heimspiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg dieses Mal sicher nicht. Beim Hinspiel im Norden ist ihnen genau dieses wegen eines Staus auf der Autobahn passiert. „Unsere Spielvorbereitung in Henstedt-Ulzburg war nicht optimal“, erzählt Rückraumspieler Robert Weiß. „Wir sind erst eine halbe Stunde vor Spielanpfiff in der Halle angekommen.“ Schnell umziehen, ein bisschen warm machen, ein paar Bälle werfen und schon ging es los. Am Ende unterlagen die Potsdamer deutlich mit 23:34. Zum Teil war die Niederlage auch der Hektik vor Spielbeginn geschuldet.
Das soll morgen Abend nicht passieren. „Wir werden alle rechtzeitig von zu Hause losgehen, um pünktlich in der Halle zu sein“, so Weiß. Um 19.30 Uhr empfängt der VfL den Tabellenführer, dem vor heimischer Kulisse ein hartes Stück Arbeit bereitet werden soll. „Die kommen als Favorit hierher, wir wollen unseren positiven Lauf von drei Heimsiegen in Folge fortsetzen“, sagt Weiß. „Außerdem können wir mit ordentlichem Rückenwind aus dem Derby-Sieg auflaufen.“ Am vergangenen Wochenende siegten die Potsdamer in Oranienburg dank einer starken Abwehrleistung mit 22:19.
Auf eine stabile Defensive wird es auch gegen Henstedt-Ulzburg ankommen. Die Schleswig-Holsteiner warfen bisher in zwölf ihrer 18 Spiele über 33 Tore. Deswegen könne man das Spiel auch nur in der Abwehr gewinnen, meint Weiß, der mit Stephan Mellack den Mittelblock bilden wird. Die VfL-Defensive gilt derzeit als eine der stärksten Abwehrreihen der Liga. Nur dreimal kassierten die Potsdamer mehr als 30 Gegentreffer in einem Spiel. Das weiß auch Gästetrainer Tobias Skerka. „Wir wissen, dass Potsdam eine sehr heimstarke Mannschaft mit einer guten Abwehr ist und wir einiges zeigen müssen, wenn wir gewinnen wollen.“ Deswegen fordert Skerka von seinen Spielern mit einer ebenso stabilen Abwehr dagegenzuhalten und über einfache schnelle Tore zum Erfolg zu kommen.
Der Absteiger aus der zweiten Liga ist eine echte Hausnummer, wie VfL-Trainer Jens Deffke den morgigen Gegner bezeichnet. Mit fünf Punkten Vorsprung stehen die Gäste unangefochten an der Spitze. Bisher verlor das Team nur zweimal, einmal gab es ein Unentschieden. „Wir hatten vor der Saison das Ziel, oben mitzuspielen und nach Möglichkeit am Ende ganz oben zu stehen“, sagt Henstedt-Ulzburgs Trainer Tobias Skerka. „Deswegen ist es für uns jetzt auch nicht überraschend. Wir freuen uns, dass wir dort oben stehen und genießen es, haben aber auch nicht den Druck, dass wir jedes Spiel gewinnen müssen.“ Deswegen könne man auch entspannt zu den heimstarken Potsdamern reisen, meint Skerka.
Diese absolvierten gestern um 9 Uhr noch eine Extratrainingseinheit: Die gibt es jeden Donnerstag für all jene Spieler, die neben Studium und Arbeit eine sportliche Sonderschicht einlegen können. Gestern standen neben Weiß auch Nils Jürschke, Alexander Schmidt und Yannik Schindel auf dem Trainingsparkett. Im Minutentakt flogen die Bälle aufs Tor. Zwei, dreimal dieselbe Kombination, dann gab Alexander Haase, der die zusätzlichen Einheiten leitet, die nächste Passspielsituation vor. Schnell fanden die Spieler ihre neue Position und schon zappelte der nächste Ball im Tornetz. Was im Training klappt, soll morgen auch gegen die Henstedt-Ulzburger funktionieren.
Luisa Müller
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