
© Manfred Thomas
Sport: Start mit einem Stahnsdorfer
Christoph Pfingsten tritt am Sonntag in Florenz bei den WM der Profiteams in die Pedale und hat Heiratspläne
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Christoph Pfingsten freut sich schon auf die Toskana. Am Sonntag wird der Stahnsdorfer Radsportler mit seinem niederländischen Cyclingteam De Rijke erstmals bei der Weltmeisterschaft der Profiteams im Mannschaftszeitfahren antreten. Das Kräftemessen von 53 Teams, darunter aller 19 ProTeams mit WorldTour-Status, bildet den Auftakt der diesjährigen Straßen-Weltmeisterschaften um und in Florenz, deren Höhepunkt eine Woche später das 272-Kilometer-Straßenrennen der Männer-Elite sein wird. An diesem Sonntag werden je sechs Fahrer jedes Profiteams 57,2 Kilometer von Montecantini Terme über Pistoia nach Florenz bestreiten.
„Den Kurs dort kennen wir noch nicht. Er soll meist recht flach sein, wir werden ihn uns aber erst ansehen können, nachdem wir am Donnerstag nach Florenz geflogen sind. Angesichts der hochkarätigen Konkurrenz wachsen unsere Hoffnungen dort jedenfalls nicht in den Himmel“, sagt Christoph Pfingsten, der gegenwärtig mit seinem Team im niederländischen Pijnacker trainiert und deshalb am vergangenen Sonntag beim „Rund im Gewerbegebiet Stahnsdorf“ auf einen Start als Titelverteidiger verzichtete. „Wir treten gegen so starke Gegner wie beispielsweise Quick-Step und RadioShack an. Da haben wir nichts zu verlieren. Wenn wir am Sonntag unter die Top 20 kommen, können wir wohl zufrieden sein.“ Sein Rennstall ist bei dieser zweiten WM-Auflage der Profis – deren Premieresieger 2012 das Pharma-Quick-Step Cycling Team war – erstmals dabei, „weil wir es in diesem Jahr unter die Top 20 der UCI Europe Tour geschafft haben“, so der 25-Jährige.
Pfingsten – der als Elfjähriger beim RC Kleinmachnow mit dem Radsport begann und sich später verstärkt auf Crossrennen konzentrierte, bei denen er inzwischen zahlreiche nationale und internationale Medaillen gewann – kann mit seinem Wettkampfjahr 2013 bislang insgesamt auch sehr zufrieden sein. Er verlor zwar im Januar den im Vorjahr in den heimischen Kiebitzbergen erkämpften Deutschen Querfeldein-Meistertitel wieder an seinen Dauerrivalen Philipp Walsleben aus Kleinmachnow, machte danach aber auf der Straße eine gute Figur. Beim Vier-Etappen-Rennen Circuit des Ardennes im April in Frankreich, bei dem er Dritter der Gesamtwertung wurde, belegte er mit seinem Cyclingteam De Rijke im 22,5-Kilometer-Mannschaftszeitfahren den zweiten Platz. Und im August bei der Portugal-Rundfahrt über elf Etappen und insgesamt 1607 Kilometer fuhr er nach seinem Sieg im Prolog, einem Fünf-Kilometer-Einzelzeitfahren, sogar die ersten drei Etappen im Gelben Trikot des Spitzenreiters. „Das war mein bisher längstes Rennen und auch ein sehr hartes, denn es ging bei großer Hitze täglich hoch und runter“, erinnert sich Pfingsten. „Die Atmosphäre aber war durch die vielen Zuschauer an der Strecke toll und unvergesslich.“
Das WM-Zeitfahren der Profiteams jetzt in der Toskana wird Christoph Pfingstens letztes Straßenrennen in diesem Jahr sein, gleich anschließend steigt er in die neue Querfeldein-Saison ein. „Eine Woche nach Florenz werde ich in Unicov in Tschechien mein erstes UCI-Crossrennen fahren“, erzählt der Stahnsdorfer. Den Höhepunkt sollen für ihn im kommenden Winter neben den Deutschen Meisterschaften Anfang Januar im bayrischen Döhlau vor allem die Weltmeisterschaften im niederländischen Hoogerheide – wo er 2009 U23-WM-Silber gewann – bilden.
Einen privaten Höhepunkt wird Christoph Pfingsten dann im Sommer 2014 ansteuern: Am 12. Juli will er seiner Freundin Gini, mit der er seit sechs Jahren zusammen ist und inzwischen auch zusammen wohnt, das Ja-Wort geben. „Dann wird es Zeit dafür“, sagt er.
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