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Sport: Start mit Heuschnupfen

Trotz ihrer Allergie will Tina Liebig am Samstag erneut Deutsche Berg-Meisterin werden

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Am Himmel über Ramsau im Berchtesgadener Land sollen sich am Samstag bei 20 Grad Temperatur Sonne und Wolken abwechseln. Für Tina Liebig vom Fichtenwalder Team Getränke Hoffmann, die dann im äußersten Südosten Bayerns aufs Rennrad steigen wird, ist das Wetter kein unwesentliches Detail. Die 27-Jährige, die übermorgen bei den Deutschen Berg-Meisterschaften als Titelverteidigerin antritt, leidet nämlich unter Heuschnupfen. „Was soll“s – ich muss das Wetter nehmen, wie es kommt“, meint Liebig. Bei ihrem Vorjahressieg Anfang Oktober in Traunstein im Trikot des Teams Nürnberger Versicherung hatte sie derlei Sorgen nicht.

„Ansonsten bin ich derzeit gut drauf“, signalisierte die Thüringerin, die in Gera groß wurde, jetzt an der Goethe-Uni Frankfurt (Main) Geografie studiert und derzeit ihre Diplomarbeit schreibt. „Natürlich will ich den Titel verteidigen, und unsere Mannschaft will als neues Team ebenfalls eine gute Gesamtleistung anbieten.“ Ihr Gesamtplatz acht bei der anspruchsvollen Garcia-Orlova-Rundfahrt in der vergangenen Woche in Tschechien und Polen habe ihr gezeigt, „dass meine Formkurve nach oben weist“, so Liebig, die in ihrer Freizeit gern liest („beispielsweise Krimis“) und Filme guckt („alles außer Horror“). Den Meisterschaftskurs am Samstag in Ramsau bewertet die Titelverteidigerin als „sehr selektiv“, was sie so begründet: „Auf der 8,3-Kilometer-Runde, die wir zehnmal fahren, sind jeweils 200 Meter Höhenunterschied zu bewältigen – und 2000 Meter Höhe sind für 83 Kilometer schon sehr anspruchsvoll.“

Dieser Aufgabe werden sich vom Getränke-Team aus Fichtenwalde außerdem Birgit Hollmann, Stefanie Pohl und Virginia Hennig stellen. „Ein Treppchenplatz soll es für uns als Mannschaft schon werden“, meint Hennig, die auch schon Deutsche Berg-Meisterin war – 2005 bei den Juniorinnen. „Im Jahr danach habe ich bei meinen ersten Frauen-Rennen dann nicht schlecht geguckt, wie da die Post abging. Das war ein enormer Sprung“, erinnert sich jetzt die 20-jährige Sportsoldatin aus Süptitz bei Torgau, die im vergangenen Jahr beim Titelrennen in Traunstein auf Rang 14 fuhr. „Mittlerweile komme ich besser zurecht, und ich will nun auch weiter vorn landen.“ In den Bundesliga-Rennen zwei und drei dieser Saison wurde sie als Zehnte und Sechste jeweils beste Nachwuchsfahrerin, „was mich weiter motivierte“, erzählt Virginia Hennig, die in Freizeit und Urlaub auch gern auf den Pferdesattel umsteigt.

Im 124,5 Kilometer langen Titelkampf der Männer am Sonntag gilt Henrik Wolter als aussichtsreichster Profi des Potsdamer Teams notebooksbilliger.de. „Ich hoffe, er schafft den Sprung unter die ersten Sechs“, meint Teamchef Maik Saewert, der außerdem Fabian Pohl, Marco Kiritschenko und Christoph Klipp in Rams- au an den Start schickt. Im siebenköpfigen notebooksbilliger.de-U23-Aufgebot, das am Wochenende von der Internationalen Tunesien-Rundfahrt heim kehrte, werden Heinrich Berger und Matthias Sellnow die größten Chancen auf einen Platz unter den Top-10 beziehungsweise Top-20 eingeräumt. Der 21-jährige Sellnow war 2006 in Traunstein für das RennTeam Focus- SteinTherme des OSC Potsdam 20. des Elite-Feldes geworden.

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