Sport: Start zur Mission Klassenerhalt
Für die Handballer des VfL Potsdam beginnt am Freitag die neue Saison in der nun eingleisigen 2. Bundesliga. In der wollen sie mindestens vier Mannschaften hinter sich lassen – zum Auftakt kommt die HG Saarlouis
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Beim Blick auf die Tabelle auf der Homepage der Handball-Bundesliga (HBL) ist der 1. VfL Potsdam derzeit auf Rang 20 der zweiten Liga und damit als Tabellenletzter zu finden. Dies ist jedoch der „1“ vor dem VfL geschuldet, da es sich um eine alphabetische Aufzählung der Teams für die am morgigen Freitag beginnende Saison handelt. Das Tabellenende wollen die Potsdamer schnellstmöglich verlassen. „Der Klassenerhalt ist das Hauptziel“, sagt Trainer Rüdiger Bones, dessen Mannschaft – rechts im Foto-Überblick – zum Auftakt morgen um 19.30 Uhr die HG Saarlouis empfängt.
Die vier Teams, die nach 38 Spieltagen am Saisonende im Juni 2012 ganz unten stehen, müssen den Weg in die Dritte Liga gehen. Das wollen die VfLer unter allen Umständen verhindern. Dafür trainieren sie bereits seit dem 30. Juli zweimal täglich und absolvierten viele Trainingsspiele. „Unsere Probleme liegen nach wie vor in den Abschlusshandlungen. Wir haben bei klaren Torchancen zu viele Defizite zu verzeichnen“, sagt der Trainer. Da das Feld der neuen eingleisigen 2. Bundesliga laut Bones „relativ ausgeglichen“ ist, dürfen diese Probleme in den Pflichtspielen nicht zu häufig auftreten. „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, sagt Jan Piske, bester Potsdamer Torschütze der vergangenen Saison. „Die Tagesform ist entscheidend und etwas Glück muss man auch haben“, fügt Bones hinzu.
Auch wenn sich die Potsdamer in der vergangenen Saison mit Rang Fünf – punktgleich mit dem Dritten – souverän für die neue Liga qualifiziert haben, stehen sie nun vor noch größeren Herausforderungen. „Die Saison ist überhaupt nicht vergleichbar mit dem vergangenen Jahr“, sagt Piske. „Es ist eine neue Herausforderung, durch ganz Deutschland zu fahren.“
Die weiteste Anreise mit 716 km nach Saarlouis an der französischen Grenze haben die Potsdamer zwar erst in der Rückrunde anzutreten, aber auch zu anderen Spielen gegen Mannschaften aus dem Süden und Westen müssen die Potsdamer weit fahren. „Die Auswärtsfahrten sind ein echtes Problem, da müssen wir uns nochmal richtig Gedanken machen“, sagt Bones. Bisher ist das Team um Kapitän Enrico Bolduan erst am Spieltag angereist und hat nach Spielabpfiff wieder die Heimreise angetreten. „Das wird nun schwierig. Andere Mannschaften fliegen. Wir müssen das finanziell aber erst einmal klären.“
Personell gab es keine großen Veränderungen im Team. „Wir wollten auch nicht viel verändern. Die Jungs haben sich in der vergangenen Saison gut zusammengefunden“, sagt der 52-jährige Coach, der seit 2010 beim VfL auf der Trainerbank sitzt. Einziger Neuzugang im Team ist der 20-jährige René Drechsler, der vom Wilhelmshavener HV kam und Lasse Kohnagel – er wechselte zum Drittligisten SV Henstett-Ulzburg – auf der zentralen Position ersetzen soll.
Pünktlich zum ersten Ligaspiel melden sich auch Rückraumspieler Victor Pohlack (Innenbandteilruptur im rechten Knie) und Kreisläufer Jörg Reimann (Muskelfaserriss im Unterarm) zurück. Pohlack wird den Junioren-Weltmeister Philipp Barsties dann wieder etwas entlasten können. „Philipp hat sich hervorragend entwickelt. Seit Victor verletzt ist, ist er in die Startformation gerückt. In diese Aufgabe muss er aber noch etwas hineinwachsen“, so Bones.
Am Freitag um 19.30 Uhr sollen in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee gegen Saarlouis die ersten zwei Punkte für den Klassenerhalt geholt werden. „Den Gegner muss man bezwingen, um die Klasse zu halten“, erklärt der erfolgreiche Übungsleiter das Ziel für die Partie. „Dann werden wir hoffentlich nicht mehr als Tabellenletzter geführt“, wünscht sich Piske.
Luisa Müller
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