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Landeshauptstadt: Startgeld für Kanalbrücke

80 000 Euro von der Dussmann-Stiftung eingetroffen

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Innenstadt - Eine gute Nachricht für den Stadtkanal: In Vorbereitung auf den Bau der Kellertorbrücke wurde in der Straße Am Kanal ein Stück der alten bisher zugeschütteten Einfassungsmauer freigelegt – und die ist in einem überaus guten Zustand. „So gut erhalten war gar nichts in der Yorckstraße“, sagt der Vorsitzende des Stadtkanalvereins, Siegfried Benn.

Doch es gibt noch mehr positive Nachrichten für die Wasserader, die völlig erneuert später wieder durch die Innenstadt fließen soll. Die von der Dussmann-Stiftung versprochene Spende von 80 000 Euro für die Kellertorbrücke ist eingetroffen. Nun will Benn versuchen, die gesamte Brückenfinanzierung über Spenden hinzubekommen. Nach neuesten Vorschlägen des Magdeburger Planungsbüros Gnade soll die Brücke 330 000 Euro kosten. Sie nimmt die historische Gestaltung mit drei Bögen auf, wird aber wegen der größeren Traglast aus Stahlbeton hergestellt. Die zum Teil noch vorhandenen alten Mittelpfeiler aus Sandstein sollen nach Möglichkeit erhalten bleiben, aber nicht als tragende Teile. Die Brücke soll 5,50 Meter breit sein und neben der Fahrspur nur einen Bürgersteig erhalten, um sie den historischen Dimensionen anzugleichen. „Wir wollen schließlich nicht, dass später die Boote wie durch einen Tunnel fahren“, so Benn. Beim Geländer gibt es noch Diskussionsbedarf. Das alte, das die Bilder zeigen, gehört nicht zur ursprünglichen Brücke und soll so auch nicht wieder hergestellt werden. Ein Vorschlag lautet, das barocke Geländer der Breiten Brücke, das die Schlösserstiftung eingelagert hat, zu nutzen. Und es gibt bereits weitere Hilfsangebote. So will Günter Neuendorf über seine Firma Bausetra kostenlos Baumaschinen zur Verfügung zustellen.

Durch den so genannten zweckgebundenen Erschließungsbeitrag von Eon/e.dis (PNN berichteten) von 1,25 Millionen Euro kann nun auch der kommunale Anteil für eine Landesförderung erbracht werden. Bei 80-prozentiger Förderung des zweiten Ausbaustücks von der Einmündung in die Straße Am Kanal würde das Geld dann für eine Wiederherstellung des Kanals bis zur Berliner Straße reichen. Der soll bis auf die ursprüngliche Tiefe freigelegt werden und sich mit Havelwasser füllen. „Wir werden das Wasser voraussichtlich von unten belüften, um es klar und geruchsfrei zu halten“, so Benn. Man habe einen Wasserbauingenieur in die Arbeiten eingebunden, um zu einer „sauberen“ Lösung zu kommen.

Auch in die Verbindung der beiden bereits freigelegten Kanalteile in der Yorckstraße kommt Bewegung. Oberbürgermeister Jann Jakobs habe die Stadtwerke beauftragt, über Lösungsmöglichkeiten nachzudenken. „Eine Anbindung des Mischwasserkanals an die Leitung in der Dortustraße, die dem vorausgehen müsste, wird nicht im entferntesten so teuer, wie bisher behauptet wird“, meint Tiefbaufachmann Benn.

Die neue Führung der Bundesstraße 1 beim Bau des Landtags durch Dortu- und Yorckstraße könnte allerdings den weiteren Kanalausbau nicht nur erheblich belasten, sondern auch durch den erwarteten Schwerlastverkehr die erneuerten Kanalmauern beschädigen. dif

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